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Messenpeck, führte Klage vor der Schranne zu Schärding „da 
vil frum Herren Ritter und Knecht beigewesen sind“, und be¬ 
gehrte, dass ihm die obgenannten Güter zum Ersatz gegeben 
würden; allein hier vor der Schranne erfuhr Chalinger, dass 
die Güter nach Reichersberg gehören ; deshalb entsagte er auch 
allen seinen Ansprüchen darauf 1). 
Vor dem Treiben dieses heillosen Gesindels, welches sich 
damals in Obernberg auf hielt, die Güter des Hochstiftes in 
Sicherheit zu bringen, musste der Bischof die Pflegsver¬ 
waltung zu Obernberg mächtigen Geschlechtern an¬ 
vertrauen. Nach den passauischen Auskünften übernam 1411 
Graf Ezelin von Ortenberg das Schloss Obernberg in pflegs¬ 
weise Verwaltung und erhielt dafür die Einkünfte der Herr¬ 
schaft zum Pfände; bei der Uebername der Verwaltung am 
20. Sept. d, J. versprach der Graf, das ihm vom Bischof Jörg 
zu Passau überlassene Schloss Obernberg demselben nach Laut 
des hierüber errichteten Hauptbriefes offen zu halten und in 
diesem Schlosse sich ruhig zu verhalten, wenn der Bischof mit 
den Herzogen von Baiern in Streit gerathe a); tags darauf kam 
er auch mit dem Bischöfe überein, dass ihm aller Schaden ver¬ 
gütet werden sollte, den er aus der pflegsweisen Inhabung des 
Schlosses Obernberg erleiden würde 3). 
Unterdessen gab es in dem angränzenden bairischen Ge¬ 
biete wieder blutige Kriege und gewaltige Fehden. Die Glieder 
des wittelsbachischen Hauses kamen über die T h e i 1 u n g 
Bai er ns in Streit. Das bairische Oberland wurde von den 
Gräueln eines verderblichen Bruder- und Bürgerkrieges heim¬ 
gesucht, während die H u s s i t e n aus Böhmen in Oesterreich 
und selbst in Niederbaiern einfielen, ganze Ortschaften ver¬ 
brannten, die Leute ermordeten und bis auf den letzten Heller 
ausplünderten. Zwar verordnete der straubinger Landtag vom 
24, April 1422 ein allgemeines Aufgebot gegen die fanatischen 
Böhmen, allein der Aufstand wurde erst 1432 bewältigt. Aus 
jenen Zeiten der hussitischen Einfälle stammt das Hussaus- 
läuten, welches noch jetzt an manchen Orten Baierus und 
*) K. M., Ort an der Antisen, 180—81, 
2) Lang, Regesten, XII., 102. 
3) Ebendaselbst.