34 Qardasee— Westufer.
die winzige Bucht von Coel erreicht, an deren Uferrand
eine kleine Säule das sichtbare Zeichen darstellt, dass wir
die Grenze von Oesterreich und Italien (7,5 km von Riva
aus) hinter uns gelassen haben. Rach wenigen Minuten
passiren wir bei der Punta Reamolo das Wachthaus der
italienischen Grenzwache, wo ein elektrischer Scheinwerfer
aufgestellt ist, um bei Nacht den See nach Schmugglerbooten
absuchen zu können. Seit indess in Limone stationirte
Torpedoboote dies weit wirksamer besorgen, ist der mit einem
Aufwand von 200,000 L. errichtete Reflektor ausser Thätig-
keit. Als erster Grass des Landes, „wo die Citronen blühen“,
werden jetzt
Citronen Pflanzungen.
Nach einer Aufnahme von W. Müller, Bozen.
Citronenpflnnzungen (Cedraie) sichtbar, deren Terrassen
überall, wo die Steilwände einigen Raum zwischen dem See
und dem Gestein gewähren, aufgebaut sind, und die uns nun
längs dem ganzen Westufer bis nach Salò hin begleiten. Auf
den Terrassen stehen in Abständen von etwa 3 m Steinpfeiler,
die für die kältere Jahreszeit einer Balken- und Bretterlage
als Stütze dienen und nach vorn durch bewegliche Läden
verschliessbar sind, um den schädlichen Einfluss niedriger
Temperaturen auf die Pflanzungen abzuhalten. Da das Erd¬
reich auf dieser Seite nur spärlich vorhanden, musste die zur
Anlage solcher Gärten erforderliche Erde häufig auf Schiffen
von anderen Orten geholt und mühselig nach den Terrassen
hinaufgeschafft werden.