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San Vigilio.
links davon das Original ans Marmor, von 2 Engeln
ohne Köpfe nmgeben. Dann in einem Kondell ein als
,,Adam nnd Eva“ bezeichnetes Marmorrelief mit der
Unterschrift: Cognovernnt sese nndos esse. Die Marmor-
biisten rechts und links rühren von Sacco di Koma her;
sie sind leider z. T. verstümmelt (1701 durch die Franzo¬
sen) Schließlich führt eine Tür links neben der Villa
ins Freie: rechts prächtige Hecken, geradeaus einziger
Blick auf den See. Man verlange auch zur Kirche ge¬
führt zu werden, die schöne Gemälde, eine Marmorschale
und ein interessantes Fremdenbuch birgt. Aussicht auf
den See. — Gute Unterkunft bietet die Hotel-Pension
San Vigilio.
Die Straße S. Vigilio-Garda (% St.) führt durch
Olivenhaine, dann durch prächtige Gärten und an schönen
Villen vorbei.
Nach Umschiffung der Punta und des vorgelagerten
niedrigen, aber gefährlichen Inselriffes der Stella ver¬
breitert sich der See rasch auf das Doppelte seiner nörd¬
lichen Hälfte; die Bergesumrahmung hört auf, er wird
zum weit in das Hügel- und Flachland hinausstreben¬
den Meer.
Der Dampfer nimmt fürs erste nordöstlichen Kurs
und steuert in den mit weitem Bogen einspringenden
Golf von Garda, an dessen Ufersaum reizende Land¬
häuser aus dem Grün der Lorbeer- und Olivenwälder auf-
tauchen. In der letzten, der mit ihrer roten Zinnenmauer
und Turm an ein Kastell gemahnenden VillaAlber-
tini empfing am 10. Juni 1848 Karl Albert von Sar¬
dinien die Abordnung, welche ihm das Ergebnis der
Abstimmung tüber die Vereinigung der Lombardei mit
Piemont vorirug, und zwar an demselben Tage; an
welchem die Österreicher Vicenza zur Übergabe ge¬
zwungen hatten. Zwei Monate später war das ,, Sch wert
Italiens“ ein geschlagener Flüchtling .... Marmor-
tafel am Eingang zur Villa.
Wenige Minuten nach dem Passieren der Villa Alber -
tini hält das Dampfboot an der Landungsbrücke von
Garda (Gasth.: Hotel Terminus, auf dem Kirchplatz,
in der Nähe des Veroneser Tram-Bahnhofes gerade unter¬
halb der Kocca, Z. 2-3 L., Pens. 9 L. — Albergo Monte
Baldo, einfach. — Gafe Merlo, rechts vom Hafen; Gafé
BelVarrivo. — Post und Telegraph im Rathaus).
Von Mauern umgeben, von einem für uneinnehmbar
geltenden Schlosse beschützt, war das ärmliche Fischer-