Volltext: Geuter's Neuer illustrirter Führer von Meran und Umgebung [41-42]

Zur Geschichte von Meran. 
Meran, die vor etwa 1900 Jahren 
begründete Niederlassung der Römer, 
die frühere Landeshauptstadt von 
Tirol, sieht auf eine interessante und 
ehrenreiche Geschichte zurück. Sie 
in dem knapp bemessenen Raum eines 
Führers eingehend zu behandeln, ist 
nicht möglich und wird vom Leser 
wohl auch nicht erwartet. In Nach¬ 
stehendem sei lediglich versucht, ihre 
Hauptabschnitte in kurzen Umrissen 
vorzuführen und der Freund ausführ¬ 
licher Darstellung der wechselnden 
Geschicke der Stadt auf das verdienst¬ 
volle Werk von Prof. Cöl. Stampfer1) 
verwiesen, dessen Angaben unsrer Skizze 
im Wesentlichen zu Grunde gelegt sind. 
Als nachweisbar älteste Bewohner 
des oberen Etschthaies, des heutigen 
Vinst-, Vintsch- oder Vinschgaues, werden die Yenosten 
genannt, ein rhätischer Yolksstamm, dessen Sitz sich nord- 
westwärts bis Finstermünz (Venostium munitio) im Innthal 
erstreckten, und den römische Geschichtschreiber als den 
wildesten aller rhätischen Stämme bezeichnen. Die Geschichte 
der Gegend beginnt erst mit der Herrschaft der Römer. 
Unter Kaiser Augustus waren ihre Heere, geführt von seinen 
Stiefsöhnen Tiberius und Drusus, im Jahre 15 vor Chr. vom 
Etschthal und vom Bodensee aus in das Land gedrungen, und 
hatten es dem Römerreich dauernd unterworfen. Bald über¬ 
spannte ein Netz guter Heerstrassen das ganze Gebiet, dessen 
wichtigste Punkte durch Befestigungen, Türme, Castelle und 
Standlager gesichert wurden. Wie dauerhaft diese Strassen 
9 Geschichte von Meran, der "alten Landeshauptstadt von Tirol, 
von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. Von P. Cölestin 
Stampfer, Benedictiner des Stiftes Marienberg, Professor am Gym¬ 
nasium zu Meran. Innsbruck 1889.
	        
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