Volltext: Meran und Umgebung mit der Vintschgaubahn [225-226]

Labers. Goyen. 
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Im vorderen Teile des Naiftales erhebt sich an der 
Südseite Schloß Labers, ein stolzer Bau auf aussichts¬ 
reicher Höhe, die einen prächtigen Blick fast über den 
ganzen Kurbezirk gewährt. Schon in Urkunden des 
11. Jahrhunderts werden Herren von Laubers erwähnt, 
die wohl als Begründer des Edelsitzes zu betrachten 
sind. Das als tirolisch es Lehen vergebene Schloß sah 
im Laufe der Jahrhunderte manchen Wechsel seiner 
Herren und ging, nachdem es 1812 zum Freigut ge¬ 
worden, vor einigen Jahren in den Besitz seines jetzigen 
Eigentümers, Herrn Neubert, über, der den alten Ansitz 
zu einem stattlichen Schlosse aushaute und es als Frem¬ 
denheim einrichtete. 
Von einem Hügel (680 m) der Nordseite des Tales 
schaut Schloß Goyen herab (Zugang s. oben), eine seit 
dem 14. Jahrh. urkundlich bekannte Ritterfeste, die wohl 
früher ebenfalls Römersitz gewesen. Wenigstens sprechen 
der Name, dem ein römisches Gajanum (Besitztum des 
Gajus) zugrunde liegen soll, und der römische Unter¬ 
bau des gewaltigen, von einer Zinnenmauer umgebenen 
Turmes für diese Annahme. 
Östlich von Goyen liegt auf der Höhe Vernaun, ein 
früherer, zu einer hübschen schloßartigen Villa umge¬ 
stalteter Bauernhof mit Restaurant, Terrasse und gutem 
Wein. Südlich von Vernaun am linken Ufer des Naif- 
baches steht die kleine Naifkapelle mit Einsiedler- 
klause, am rechten Ufer das Einsiedler-Wirtshaus, 
das des hier verzapften guten Tropfens halber das be¬ 
liebte Wanderziel eines von der Stadt aus % stündigen 
ebenen Spazierganges bildet. Von der Restauration Metz 
(s. S. 72) aus gelangt man entweder auf der Naifstraße 
am rechten Ufer des Baches oder über die Rametzer 
Naifbrücke und links abbiegend am linken Ufer (End- 
strecke am rechten Ufer, s. unten) aufwärts zur Ka¬ 
pelle. Ein dritter Weg berührt das Schloß Labers und 
läuft von dort aus fast eben durch Wald zu einer 
Brücke (20 Min.); man überschreitet kurz vor dem Ziel 
beim Militärschießstand den Naifbach, da der direkte 
Fußweg von der Brücke zur Kapelle (5 Min.) zerstört 
ist, und geht am rechten Ufer aufwärts und erreicht, 
wieder eine Brücke passierend, die Naif- oder Einsiedler - 
Kapelle. Geht man zum unteren Schießstand zurück 
und über der Naif brücke den links hinauf führenden Weg, 
so sieht man die Gedenktafel für Kronprinz Rudolf, der 
mit seinem Obersthofmeister von Latour im Jahre 1871
	        
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