Volltext: Meran und Umgebung mit der Vintschgaubahn [225-226]

Bozen Meran. 
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folgt von hier aus dem Etschfluß aufwärts. Ihre nur aus 
I. und III. Klasse bestehenden Züge legen die 32 kin 
lange Strecke in 60-65 Minuten zurück. Direkte Fahr¬ 
karten für die II. Kl. haben auf der Bozen-Meraner Linie 
für die I. Kl. Gültigkeit. 
Nach Verlassen des Bahnhofes in Bozen (nach rück¬ 
wärts schöner Blick auf den Schiern und Rosengarten) 
übersetzt die Linie auf eiserner Brücke das weite, geröll- 
reiche Bett der Talfer, die in gewöhnlichen Zeiten als ein 
harmloses Wässerlein zwischen mächtigen Ufermauern 
dem Eisack zueilt, doch oft gar wild und bösartig da¬ 
her kommt, wenn Schneeschmelze oder anhaltende Herbst- 
regen den anscheinend so winzigen Bach in einen reißen¬ 
den Bergstrom verwandeln. Links an der Westlehne des 
mit Drahtseilbahn versehenen Virgl die Heil. Grab- 
Kapelle (Kalvarienberg), bald dahinter Schloß Kühbacli 
oder Haselburg, rechts der Guntschna- und Glaninger 
Berg, an dessen Fuß der Kurort Gries sich anschmiegt. 
Vor uns jenseit der aus Nordwesten herabkommenden 
und hier den Eisack aufnehmenden Etsch auf vorsprin¬ 
gendem Felshügel das alte wohl auf röm. Grundlage er¬ 
baute Schloß SigmundsJcron, urkundlich schon im 9. Jahr¬ 
hundert als Schloß Formigar der Trienter Bischöfe 
erwähnt. 1473 kam es an Herzog Sigismund, der es ver¬ 
größern und ausbauen ließ und nach dem es benannt ist. 
Nach links zweigt die Überetscher Bahn ab, die durch 
das weingesegnete Überetsch nach dem stattlichen Markte 
Kaltem und in ihrer Fortsetzung von dort als Mendel- 
bahn zur Höhe des Mendelpasses hinanführt. 
• Bei der bald darauf erreichten (6 km) Station Sig- 
mundskron übersetzt eine eiserne Brücke die Etsch und 
beginnt die Mendelstraße, eine in ihren oberen 
Partien großartige Gebirgsstraße, die in vielfachen 
Krümmungen an schroffen Felsen und Abstürzen vor¬ 
über ebenfalls zum Mendelpaß und dem dort entstande¬ 
nen Luft- und Höhenkurort hinanführt. 
Auf einer Vorstufe in halber Höhe des im Westen 
ziehenden Gebirges ist unterhalb des mächtigen Gant¬ 
kofels die Ruine Hoch-Eppan mit dem Vorwerk des 
Kreidenturmes sichtbar, dahinter Schloß Korb und 
Boimont, zur Linken Warth und Altenburg. Rechts auf 
steilem Felskegel vor dem Westhang des Glaninger 
Berges die Ruine Greifenstein (737 in), im Volksmund 
das „Sauschloß“ genannt, weil bei einer Belagerung
	        
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