Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Stein und Gries, bei Nieren- und Leberleiden haben die 
Wachholderbeeren seit alten Zeiten guten Ruf. Neben den 
Beeren benütze man die jungen Sprossen des Wachholder- 
stranches als Thee bei Anfängen der Wassersucht, desgleichen 
zur Reinigung des Blutes. 
Ebenso hilfreich wie Wachholder wirkt auch der 
A t t i ch (Sambucus Eboli) 
oder Zwerghollunder; es wurden daher in früheren Zeiten 
die drei Salsen, als Hollnndersalse, Attichbecrsalse und Wach- 
holdersalse als das beste Mittel bei Wassersucht und Urin- 
beschwerden angewendet und werden auch jetzt noch die näm 
lichen Erfolge erzielen. 
Thee ans solchen Wurzeln bereitet, treibt auch bei den 
Menschen in außerordentlicher Wirkung das Wasser ab in der 
Wassersucht und reinigt die Nieren. Mir sind, sagt Pfarrer 
Kneipp, Fälle bekannt, in denen solcher Thee die ziemlich vor 
geschrittene Wassersucht gründlich heilte. 
10. Wurmtreibende Mittel. 
Gemeiner Wurmfarn (Äspidium Filixmas) 
Eine ausdauernde Pflanze, welche in schattigen Wäldern 
allenthalben vorkommt, ist der gemeine Wurmfarn. Die Wurzel 
davon hat so große wurmtreibende Eigenschaften, daß man 
selbst den Bandwurm damit abtreiben kann. Dieselbe soll bald 
im Frühling, bevor das Kraut sproßt, gesammelt werden, um 
ein Pulver daraus zu machen. Frisch angewendet, hat derselbe 
das ganze Jahr hindurch Wirkung. Will man aber ein Wurm 
mittel aus der Apotheke haben, so kaufe man Zitwersamen 
oder Wurmsamenpulver, welches aus Persien stammt; aber 
warum in die Ferne schweifen, was man zuhause umsonst 
haben kann. 
Ferner sind wurmtreibend der Wermuth, der Knoblauch 
und der Rainfarn (Tanacetum vulgare). 
Anhang 
über noch drei Mittel, welche im Volksglauben angewendet 
werden, nämlich des sogenannten 
Sauren Oel 
oder der verdünnten Schwefelsäure, ein von altersher vielge 
brauchtes, jetzt aber fast in Vergessenheit gekommenes Volks-
	        
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