Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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und Nervenfieber, lang andauerndem Laxieren; hat auch beim 
Blutharnen ohne Entzündungszustande schon gute Dienste ge 
leistet. Aeußerlich als Absud zu Bähungen bei schlaffen, un 
reinen Geschwüren, Vorfällen der Futterscheide und des Mast 
darmes. Innerlich kann man es als Pulver oder noch besser 
als Absud geben, jedoch immer mit flüchtigen, gewürzhaften 
oder schleimigen Mitteln. So setze ich ein sehr gutes Mittel für 
das Laxieren aus folgendem zusammen: 20 Dekagramm Tor 
mentillwurzel geschnitten, 10 Dekagramm Schwarzwurzel und 
5 Dekagramm Fenchelsamen, ein Löffel voll in 1 Seidl Wasser 
gesotten und davon gegeben bis zur Besserung. 
Eichenrinde (Oortsx Huerous). 
Die Eichenrinde, welche man von jungen Eichen nimmt, 
hat ebenfalls die gleiche Wirkung wie Tormentill, doch gebe 
ich der letzteren innerlich den Vorzug. Aeußerlich wird diese 
mit mehr Nutzen angewendet und gilt dasselbe was beim 
Tormentill gesagt wurde. Bei frisch entstandenen Gallen (Blahn) 
haben mir schon Absud der Rinde in Essig als kalte Waschungen 
gute Dienste geleistet. 
Die Eichenrinde ist ebenfalls ein Heilmittel, welches Pf. 
Seb. Kneipp mit folgenden Worten empfiehlt: Junge Eichen 
rinde längere Zeit gesotten, gibt einen heilkräftigen Absud. 
Man taucht nur ein Halstüchlein in denselben und winde es 
als Wickel um den Hals. Solche Wickel lösen auf und ver 
treiben dicke Hälse und wenn ein Kropf noch nicht zu groß 
ist, sind sie selbst die wirksamsten und zugleich schuldlosesten 
Kropfmittel, mit den Drüsen räumen, diese Wickel schnell auf. 
Wer an Mastdarmvorfall leidet, nehme fleißig Sitzbäder 
mit Absud von Eichenrinde. Die lästigen und gefährlichen 
Mastdarmfisteln löst der Absud und heilt sie aus. Auch harte 
Geschwülsten, die nicht entzündet sind, können ebenso behandelt 
und ausgelöst werden. 
Nelkenwurz (Radix G-eum urbani) 
eine in schattigen Wäldern an Hecken und Zäunen wild wach 
sende ausdauernde Pflanze; die Wurzel ist rothbraun, nach 
innen weißröthlich, hat einen gewürzhaften, den Nelken ähnlichen 
Geruch und einen bitterlich zusammenziehenden Geschmack und 
ist der zur Arznei verwendbare Theil. Die Wurzel soll im
	        
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