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Bleiessig (Acetum Lithargyrii). 
Der Bleiessig äußert kühlende, zertheilende, schmerzstillende, 
austrocknende und fäulniswidrige Eigenschaften. Der Bleiessig 
wird zum Gebrauch immer mit Wasser verdünnt, man nimmt 
3 Deka ans einen Va Liter Wasser, welches dann eine milchige 
Flüssigkeit darstellt; dieselbe wird angewendet bei allen neu 
entstandenen Wunden und Entzündungen, Verstauchungen, 
Reibungen, Durchliegen, Sättel- und Geschirrdruck und Augen 
entzündungen; auch bei Kälbern als kühlender Umschlag bei 
entzundenem Nabel, so wie selbe zu Compressen Anwendung 
findet bei Verletzungen, die von äußerlicher Ursache entstanden 
sind. Schickliche Zusätze sind: Brantwein, Kampfergeist oder 
Aufgüsse von aromatischen Kräutern. 
Die Bleisalbe wird bereitet aus 1 Theil Bleiessig und 
3 Theilen Baumöl, unter beständigem Umrühren oder Schütteln 
bis zur Vereinigung und wird dann später nach den Um 
schlägen für obige Zustände gebraucht, besonders bei Euter- 
geschwulsten nach kalten Anstrichen, wenn die größte Hitze 
nachgelassen hat; auch bei nicht zu alter Mauke der Pferde 
wird selbe gute Dienste leisten. 
Gleiche Wirkung hat auch die Bleiweißsalbe, welche aus 
Bleiweiß mit Schweinfett bereitet wird. 
Diese Bleimittel können ganz unbedenklich auch bei den 
Menschen für ähnliche Zufälle gebraucht werden. 
2. Bittere oder magenstärkende Mittel. 
Enzianpulver (P. Gentiana lutea). 
Eine Alpenpflanze, welche an Bitterstoff alle anderen 
bitterstoffhältigen Pflanzen übertrifft; dasselbe wird angewendet 
bei Verdauungsschwäche, nach dem Genusse schlechter ver 
dorbener Nahrungsmittel, bei Windkoliken, in der Gelbsucht, 
Leberleiden und Egelkrankheit, sowie auch bei Mangel an 
Freßlust überhaupt, in Verbindung mit Kalmuspulver und 
Bittersalz. 
Für Menschen lobt Pfarrer Kneipp vom gelben Enzian 
besonders den Extract davon, die Wurzeln werden klein ge 
schnitten und mit Brantwein in Glasflaschen angesetzt. Dieser 
Extract ist eines der besten Magenmittel. Man gießt 20 bis 
30 Tropfen in ein Glas mit 6 oder 8 Löffel voll Wasser 
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