Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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1. Die Aufbesserung durch Kreuzung. 
So gewiß, als zweimal zwei vier ist, so gewiß ist auch, 
daß durch glückliche Kreuzungen Verbesserungen eintreten. 
Wer also schön gebaute, zur Nachzucht ganz geeignete 
Landkühe hat und kauft dazu noch einen recht schönen Stier 
aus stärkerer Rasse, der wird auch ein schöneres und 
stärkeres Vieh bekommen. Der zur Verbesserung angekaufte 
Stier soll von einen größeren Viehschlag abstammen, den aus 
einen kleineren Viehschlag würde auch nur kleines Vieh in 
Aussicht stehen. 
Kann durch einen Stier der Viehstand verbessert werden, 
so soll man ja nicht glauben, daß es ganz gleich ist, woher 
der Stier bezogen wird, wenn er nur von einer größeren 
Rasse stammt, sondern man muß darauf sehen, welcher fremde 
oder stärkere Viehschlag dem einheimischen am nächsten ist, 
damit nicht durch eine zu große Unähnlichkeit wohl ein großes 
Vieh, aber mit keinem schönen Schlage nachgezogen wird. 
Ein Bauer z. B. kauft für seinen Stall einen musterhaften 
Pinzgauer Stier, seine Kühe waren Simmenthaler, aber nicht 
ausgewählt, sondern mit allen Gebrechen behaftet. Dieser 
Bauer bekam wohl große Kälber, aber alle, mit weniger 
Ausnahme, die er aufgezogen hatte, wuchsen nicht zu einem 
verbesserten Landschlag heran, sondern es gab wohl großes 
aber nicht schön gebautes Vieh. Der Fehler war, daß die 
Landkühe schon zu viele Gebrechen als Zuchtkühe hatten, dann 
war aber auch der Stier für diesen Schlag zu groß, zudem 
hatte der Bauer noch einen bedeutenden Fehler gemacht, 
nämlich, daß er das erste Stierkalb von dem Pinzgauer Stiere 
abspännte. Er meinte noch was er thue, weil gerade dieses 
Kalb ihm besonders gefiel. Wer also durch Kreuzung mit 
einen Viehschlag sein Vieh aufbessern will, der soll längere 
Zeit hindurch nur echte Ausländer Stiere gebrauchen, dann 
kann er Vieles, ja Alles erreichen, was er will, wenn je 
eine geeignete Auswahl getroffen wurde. 
Es hat jede Landrasse ihr gutes und wer glücklich kreuzt, 
thut besser, als wenn er beim Landschlag bleibt. 
2. Die Kälberzucht. 
„Was du säest, wirst du ernten"; das ist die Lehre der 
heiligen Schrift. Von der Wahrheit dieses Ausspruches werdet
	        
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