Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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zur Vornahme einer Revision in den Seuchenort zu entsenden. 
Die Sperrmaßregeln bezüglich jener Seuchenhöfe, in welchen 
Rindvieh übrig geblieben ist, sind erst drei Monate nach dem 
Erloschen der Krankheit außer Wirksamkeit zu setzen und 
Rindviehstücke, welche mit kranken Thieren in Berührung 
gestanden, aber gesund geblieben sind, dürfen erst nach Ablauf 
von weiteren zwei Monaten in Verkehr gebracht werden. Von 
Rindvieh vollkommen entleerten Ställen dagegen dürfen 14 Tage 
nach vollendeter Desinfection wieder mit Rindern besetzt werden. 
Die Desinfection der Stallungen und Räumlichkeiten, in 
welcher seuchenkranke Thiere gestanden haben, der Krippen, 
Raufen und Stallgeräthe, muß nach Anordnung des beamteten 
Thierarztes und unter polizeilicher Aufsicht geschehen. Zur 
Abfuhr und Unterpflügung des Düngers darf fremdes Rind 
viehgespann nicht benützt werden.' 
Durchgeseuchte Rinder sind mit einem Brenneisen mit 
den Buchstaben L. 8. (Lungenseuche) am linken Hinterschenkel 
zu versehen. 
t) Die Räude der Pferde und Schafe. 
Unter Räude versteht man einen Hautausschlag oder 
höheren Grad von Flechten, von welchen alle Hausthiere 
heimgesucht werden können und durch Milben entstehen. Man 
unterscheidet dreierlei Arten von Milben: 1. Die DerniÄtoeo^tss- 
Milbe, welche mit Vorliebe den Mähnengrand des Halses, 
die Schweifrübe sowie die innere Fläche der Hinterschenkel 
bezieht; 2. die 8^w1>iotu8-Milbe, welche bloß die Oberfläche 
der Haut bezieht, und läßt sich gern an den Füßen am Fessel 
und theilweise auch am Schienbein nieder (Fußräude der 
Pferde und Rinder), wo sie Ausfallen der Haare, Bildung 
von wulstigen Hautverdickungen und reichliches Abflössen von 
Oberhautschuppen veranlaßt; 3. die 8arooxtu8-Milbe, welche 
sich in die Lederhaut einbohren, in der Haut kleine Knötchen 
bilden, in deren Umkreis die Haare ausfallen, die dadurch 
entstehende Ausschwitzung vertrocknet zu bräunlich gelben Krusten. 
Die Haut wird verdickt und legt sich in Falten in deren 
Tiefen bisweilen eiternde Risse bemerkbar sind. Als Aufenthalt 
wählt sich die 8aroc>xtn8-Milbe besonders gerne den Kopf, den 
Hals und die Schulter aus. Bei den Schafen kommt bloß
	        
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