Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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den verfügten Absperrungsmaßregeln in Kenntnis zu setzen 
und hierüber dem Ministerium des Innern Anzeige zu er 
statten. 
Während der Dauer einer ansteckenden Thierkrankheit hat 
die Bezirksbehörde den Amtsthierarzt in angemessenen Zwischen 
räumen zur Nachschau in den Seuchenort zu entsenden. 
Die Heilung kranker Thiere zu veranlassen bleibt, sofern 
eine thierärztliche Behandlung überhaupt zulässig ist, dem Er 
messen des Thiereigenthümers überlassen und ist das Heilver 
fahren vom beamteten Thierarzt zu beaufsichtigen. 
Die Seuche ist als erloschen zu erklären, wenn in dem 
betreffenden Hofe oder Ort kein seuchenartiges Thier mehr 
vorhanden, das Desinfectionsverfahren vollzogen und der be 
stimmte Zeitraum seit dem letzten Genesungs-, Tödtungs- oder 
Umstehungsfalle eines Thieres erloschen ist, und es sind dann 
hievon alle jene Gemeinden und Behörden in Kenntnis zu 
setzen, welchen der Seuchenausbruch mitgetheilt wurde. 
a) Der Milzbrand. 
Obgleich diese Krankheit in einer Veränderung des Blutes 
beruht, hat man ihr den Namen Milzbrand und zwar des 
halb beigelegt, weil man von dem von ihr befallenen Thieren 
beinahe ausnahmslos mehr oder weniger große Blutgeschwulste 
in der Milz antrifft. 
Am häufigsten beobachtet man den Milzbrand bei den 
Schweinen und dem Geflügel, es gibt aber auch Gegenden, 
wo das Rindvieh auch sehr oft davon ergriffen wird. Auf 
treten kann der Milzbrand bei allen Thieren, selbst bei den 
wildlaufenden. Uebertragbar ist er auf sämmtliche Haus 
thiere. 
Sein Auftreten ist entweder vereinzelt und er befällt 
dann nur einzelne Stücke eines Stalles oder er tritt in größerer 
Verbreitung auf. Weder das Alter, noch das Geschlecht, noch 
Futterverhältnisse oder Jahreszeiten schützen vor Ausbruch 
dieser Krankheit, und wird immer da zu finden sein, wo für 
die Entwicklung eines mikroskopisch kleinen Pilzes, welche im 
Blute milzbrandkranker Thiere, des sogenannten Bacillus an- 
thracis, günstige Verhältnisse vorliegen. (Siehe auch Seite 10.) 
Plätze, wo der Boden anhaltend durchfeuchtet, oder wo sich 
größere Waffermassen stauen und pflanzliche und thierische
	        
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