Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

Augenlider, Euter, bestreicht man täglich zwei- bis dreimal 
mit Schöllkrautsaft. Solche Warzen, welche einen Stiel haben, 
kann man abbinden; zu diesem Zwecke lege eine dünne Schnur 
unmittelbar an der Haut fest an, daß jeder Blntzufluß in 
die Warze unmöglich ist, schrumpft letztere nicht innerhalb 
zwei Tagen zusammen, so wird eine zweite Schlinge angebracht. 
Zum Ausätzen der Warzen benützt man am besten das 
Arsenik 4 Gramm auf 15 Gramm Fett, welches man bloß 
einmal auf die Warzen aufträgt, dabei aber Acht gibt, daß 
man auf die gesunde Haut keine Salbe bringt. Sollte inner 
halb drei Tagen die Warze nicht einschrumpfen, so wiederhole 
man selbes wieder. Glatte Warzen, welche oft traubenweise 
unter dem Bauche der Rinder vorkommen, lasse ich drei Tage 
nacheinander mit Arsenikwasser befeuchten (bestehend aus einem 
Kaffelöffel voll Arsenik in einem halben Liter Wasser gekocht), 
worauf selbe in mehreren Tagen blau werden und wegfallen. 
Blutende Warzen, auf welcher keine Salbe haften bleibt, be 
tupfe ich mit trockenem Arsenik. 
37. Von der Vertilgung des Ungeziefers. 
Unzählige Mittel werden für die Läuse angewendet, von 
denen das Petroleum und die Quecksilbersalbe aber die ge 
fährlichsten sind, und mir alljährlich Krankheitserscheinungen, 
welche dadurch entstanden sind, vorkommen; unschuldig sind 
Abkochungen von Anis, Koloquinten, Petersiliesamen, weiße 
Nießwurzel rc. Das sicherste Läuse-Vertilgungsmittel ist aber 
der Arsenik, eine Messerspitze voll mit einem Liter Wasser ge 
sotten und damit gewaschen. 60 Jahre lang wird Arsenik 
von meinem Vater und von mir gegen Läuse und Warzen 
angewendet, ohne daß hievon eine Vergiftung oder Erkrankung 
der Thiere vorkam. 
Flöhe bei Hunden vertreibt man durch häufige Waschungen 
mit Abkochungen von Wermuth, Nußblätter oder drei 
Gramm Aloe in einem Liter Wasser. Einstreuen oder Lager 
von Flohkraut (pfiersichblätterigen Knöterich) in dem Stall ist 
auch zu empfehlen. 
Bremsen werden durch Waschungen von Wermuthabsud, 
dem man Galle beimischt oder am besten mit Carbolwasser 
ferngehalten.
	        
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