Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Innerlich kann man täglich einen Kaffelösfel voll Schwefel 
blüthe mit Bittersalz zur Unterstützung der äußerlichen Cur 
anwenden. 
35. Von dem Ab st offen der Hörner. 
Bei der Behandlung eines solchen Schadens muß man 
sich jedesmal nach der Art der Verletzung richten. Ist das 
Horn sammt dem Zapfen ganz abgeflossen, so bedeckt man die 
zurückgebliebene Wundfläche mit weichem Werg, das man mit 
einer Binde befestigt, blutet die Wunde stark, so macht mau 
Umschläge von Essig oder einer Auflösung von Alaun. Am 
folgenden Tage nimmt man den Verband ab und legt einen 
ueuen an, nachdem man das Werg mit Colophoniumpulver 
bestreut hat; die Heilung erfolgt in drei bis vier Wochen. 
Ist das Horn nicht ganz abgebrochen, so sucht man es wieder 
in seine natürliche Lage zu bringen und umwickelt das ganze 
Horn mit einer mit Leim oder Theer bestrichenen Binde. Ebenso 
verfährt man auch, wenn der Kern ganz geblieben, sogenannt 
Ausgeschlaucht haben, dort kann man auch das Horn am Kern 
wieder aufsetzen, wo selbes dann wieder ein Jahr hält, 
ohne daß jemand etwas kennt; dies muß aber gleich nach Ab 
schlauchen geschehen. 
Ist das Horn sammt dem Zapfen ganz am Kopfe ab, 
ohne daß die Haut mit verletzt ist, so mache man einen ent 
sprechenden Verband und suche durch kalte Umschlüge über 
dem Kopf mit Eis oder Wasser einer Gehirnentzündung vor 
zubeugen, später läßt man es der Natur zur Heilung über, 
was meist in vier bis fünf Wochen erfolgt. 
36. Von der Vertreibung der Warzen. 
Man unterscheidet die gewöhnlichen oder harten Warzen, 
die Fleischwarzen, an deren Bildung sich Bindegewebstheile 
der Lederhaut betheiligen und endlich Feicht- oder Feigwarzen, 
an deren Oberfläche eine seröse röthliche Flüssigkeit ausge 
schieden wird. 
Die Ursachen der Warzen sind unbekannt, doch scheint 
eine erbliche Anlage Veranlassung hiezu zu geben. Auch sind 
selbe nach Erfahrung besonders bei jungen Rindern ansteckend. 
Behandlung: Kleinere an feinhäutigen Stellen, wo 
man sehr hart ein Aetzmittel anwenden kann als Nase, Maul,
	        
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