Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Schaden betroffenen Besitzer unter den Arm greifen wollen, 
bringt es mit sich, daß durch Verschleppung der Fleischstiicke 
und Spülwasser, in welchen man solches Fleisch oder blos 
die Hände wäscht anl meisten zur Ausbreitung der Seuche 
schuld hat. Die Versuche, welche den Beweis dafür bringen, 
sind sehr einfach. Wenn man nur kleine Portionen von Koth 
oder Fleisch von solchen Schweinen verfüttert oder nur ganz 
kleine Mengen von Blut, Fleischwasser, Lebersaft einem 
Kaninchen oder Schwein in die Haut impft, dann erkranken 
diese in klwzer Zeit, und gehen an Rothlauf zugrunde. Um 
daher diese Seuche nicht weiter zu verbreiten, sollten alle 
gering erkrankten Schweine blos in jenem Orte verbraucht 
werden, wo diese Krankheit ausbrach, indem es doch besser, 
es leidet blos einer als zehn. Schweine, welche hochgrüdig 
krank sind, dürfen auf keinen Fall genossen werden, indem 
selbes gefährliche Folgen für den Menschen bringen kann, 
wie ich durch Beispiele nach meiner eigenen Erfahrungen er 
härten kann. 
Ein Oekonom, ein sehr guter Freund zu mir, welcher 
aber öfters an Heiserkeit litt, schlachtete ein hochgradig an 
Rothlauf erkranktes Schwein, wobei selber das Unglück hatte, 
sich in den Finger zu schneiden, worauf er den verletzten 
Finger mit dem Munde aussangte und dieses war die Ursache, 
daß selber gleich darauf ein heftiges bösartiges Halsübel 
bekam, welchem Leiden trotz Operation dieser kräftige 42jährige 
Mann binnen 8 Tagen schon erlag*). 
Einer Bäuerin erkrankte ein Schwein, worauf ihr selbe an>. 
Schweife zur Ader ließ, beim hineintreiben desselben in den 
Stall verletzte der Stallbursche die Bäuerin mit der Peitsche etwas 
cm der Stirn, sie griff mit der noch von Schweinsblut be 
fleckten Hand nach der verletzten Stirn, in drei Stunden stellte 
sich schon ein bösartiger Rothlauf ein, in drei Tagen war 
sie eine Leiche. 
Einmal wurde an zwei arme Familien ein stark an Roth- 
lauf erkranktes Schwein verschenkt, das Weib der einen war 
schwanger, das der andern hatte ein säugendes Kind, jene brachte 
ein todtes Kind zur Welt, die letzere kam um ihre zwei Kinder, die
	        
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