Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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jedoch bei der Section dämpfiger Pferde keinen dieser krank 
haften Zustünde, überhaupt keine krankhaften Veränderungen 
und es kann daher auch aus der Section eines Pferdes nie 
mit Sicherheit auf das Vorhandensein oder die Abwesenheit 
des Dampfes geschlossen werden. 
Behandlung: Von derselben läßt sich wenig Erfolg 
erwarten, es kann höchstens um eine Verminderung sich handeln. 
Die Hauptsache ist eine entsprechende Diät, als leicht ver 
dauliches Futter (Grünfutter, Rübenfutter) und von Zeit zu 
Zeit Laxiermittel, ferner Verschonung der Thiere zu schnellen 
Arbeiten, und Verwendung derselben zum langsamen und 
leichten Dienste. Gutgenährten, dämpfigen Pferden kann man 
einen Aderlaß machen und ein Fontanell (Eiterband) vor die 
Brust setzen. — Von der Anwendung innerlicher Arzneien 
ist nichts zu erwarten. In neuester Zeit will man jedoch die 
! Beobachtung gemacht haben, daß durch Arsenik die Athmungs- 
beschwerde vermindert werde; man gibt das Arsenik in steigen 
den Gaben von 1 / i bis l 1 /* Gramm täglich zweimal durch 
vier bis fünf Tage und setzt dann einige Tage ans. 
Auch inein Husten-Lunqenpulver hat den Dampf schon 
sehr oft gemindert. 
g) Der einfache Katarrh oder der Strenget. 
Sitz und Wesen: Diese Krankheit erstreckt sich über die 
Schleimhäute der beiden Nasenhöhlen und besteht darin, daß 
die obersten Schichten derselben einem leichten Grad der Ent 
zündung verfallen sind, die eine vermehrte, im höheren Grade 
auch mit Eiter vermengte Absonderung von Schleim im Ge 
folge hat. Eine besondere Neigung zu dieser Krankheit haben 
Pferde im jüngeren Alter und namentlich zur Zeit des Haar 
wechsels. Der Strenget der Pferde ist das, was beim Menschen 
der Schnupfen oder Katarrh ist. 
Erscheinungen: Zunächst fällt eine höhere Nöthung 
der Schleimhäute der Nasenhöhle auf, dieselben sind trocken 
und vermehrt warm, das Fieber, welches die Krankheit ein 
leitet, ist oft unscheinbar, daß es leicht übersehen wird. Nach 
zwei bis drei Tagen fließt aus den Nasenlöchern eine helle, 
wässerige Flüssigkeit ab, erst allniählich wird der Ausfluß 
dicker und zäher und bekommt schließlich ein eiterartiges Aus 
sehen. Nach Verlauf von acht bis zehn Tagen nimmt der
	        
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