Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Genuß verschlammten Futters, schlechte, dumpfige, niedere 
Stallungen, Entzug frischer Luft rc. 
Bezüglich der Vorbanung und des Genusses des Fleisches 
und der Milch wird auf das bei Seite 14 Gesagte verwiesen. 
cl) Die Herzentzündung der Rinder. 
Die Herzentzündung tritt bei dem Pferde selten, nur in 
Begleitung von einer Lungen-- oder Brustfellentzündung als 
Nebenkrankheit auf. Am häufigsten kommt selbe bei den größeren 
Wiederkäuern vor, und zwar entsteht sie bei denselben durch 
Eindringen von Nägeln, Nadeln oder sonstigen spitzigen Metall 
stücken, welche, durch das Futter aufgenommen, in die un 
mittelbar hinter dem Zwerchfell liegende Magenabtheilung, 
die Haube, gelangt sind. Die Wandungen desselben, sowie 
das Zwerchfell werden durchbohrt, und von hier aus dringt 
dann der allmählig sich vorrückende Körper durch den Herz 
beutel in die Herzmuskel ein. 
Erscheinungen: Der Appetit und das Wiederkäuen ist 
sehr wechselnd, und mit der chronischen Unverdaulichkeit zu 
vergleichen, so daß ich den Zustand schon ein halbes Jahr vor 
dem Tode voraussagte; plötzlich aber stellt sich wieder einmal 
Appetitlosigkeit ein, die Thiere stehen mit auseinandergespreitzten 
Vorderfüssen von der Krippe zurück, scheuen jede Bewegung, 
lassen bei jedem Athemzug ein eigenthümliches Stöhnen und 
Aechzen hören, legen sich selten oder sehr langsam und ängst 
lich nieder. Das sicherste Kennzeichen ist aber, wenn die Hals 
adern zu beiden Seiten so voll sind, wie man es beim Ader 
lässen nöthig hat. Ist die Krankheit weit vorgeschritten, so 
entsteht an der Brust und unteren Triel eine wässerige Ge 
schwulst, ein Zeichen beginnender Brustwassersucht. Von einer 
Behandlung hat man hier abzustehen, das vortheilhafteste ist, 
solche Thiere so rasch wie möglich zu schlachten. 
e) Die Halsentzündung oder die Bräune 
ist ein entzündliches Leiden der Schleimhaut der Rachenhöhle 
und der nächstgelegenen Theile, also namentlich des Schlund 
kopfes, Kehlkopfes und der Luftröhre, vorzugsweise beim Pferd 
und dem Schweine, selten bei den Wiederkäuern. 
Kennzeichen: Höhere Röthung der Schleimhaut, der 
Maul- und Rachenhöhle und vermehrte Absonderung eines
	        
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