Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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rasche Gangarten bei scharfer rauher Last, kalte Getränke, 
Einathmen reizender Dämpfe, Eindringen von fremden Körpern 
in die Luftröhre und ihren Verzweigungen, was namentlich 
beim Einschütten von Arzeneien durch zu hohes Halten des 
Kopfes gerne vorkomint, endlich Rippenbrüche, Erschütterungen 
und Verletzungen. 
Behandlung: Es ist von großer Wichtigkeit, daß die 
Behandlung sobald wie möglich eingeleitet wird, da hievon 
mehr oder weniger der günstige Erfolg abhängig ist; je früher 
sie eintritt, um so eher kann das Thier gerettet werden. — 
Man beginnt die Cur init einem Aderlaß, der bei dieser 
Krankheit unentbehrlich und meist von günstiger Wirkung 
begleitet ist, vorausgesetzt, daß selber zur rechten Zeit vorge 
nommen wird. 
Die Menge des zu entziehenden Blutes richtet sich nach 
dem Grade der Entzündung und der Körperbeschaffenheit des 
Pferdes und beträgt demgemäß acht bis zwölf Pfund. Ist 
nach 12 — 24 Stunden noch keine Besserung erfolgt, das 
Athmen noch nicht langsamer und freier, der Puls noch hart 
und schnell, so wird der Aderlaß wiederholt, jedoch in kleineren 
Mengen. Innerlich gebe man auf sechsmal in 24 Stunden: 
60 Gramm Salpeter, 300 Gramm Glaubersalz, 90 Gramm 
Föiinmgräoum-Pulver mit Essig oder Wasser zu einer 
Latwerge gemacht. Tritt keine Besserung ein, wird das 
Mittel wiederholt. Es ist auch gut, zu beiden Seiten der 
Brust mit einer Scharfsalbe, bestehend aus Lorbeeröl, Schwein 
fett und Kantharidenpnlver Einreibungen zu machen. Ist der 
Husten häufiger und trockener, kann man später 15 Gramm 
Brechweinstein, 90 Gramm Salmiak, Fenchelpulver und 
Fönumgräcum von jedem 120 Gramm nehmen, macht dieses 
mit Essig zur Latwerge und gibt dieselbe in zwei Tagen; auch 
das Einathmen von Wasserdämpfen oder Gerstenabsud ist 
zweckmäßig, aber ja nicht im Anfange der Krankheit, sondern 
bloß, wenn die größte Entzündung nachgelassen hat. Auch 
mein Hustenpnlver, stehe Seite 83, mit Fenchelpulver ver 
mengt, leistet in der Reconvalescentzeit gute Dienste. Rindvieh 
wird mit den nämlichen Mitteln behandelt. Schweinen sucht 
man einen Blutentzng durch Einschneiden des Schweifes und 
Klopfen desselben zu machen und in die Ohren Nießwurz 
zu stecken, auch soll man ihnen mit einem Blechlöffel sehr
	        
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