Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

144 
e) Die Beschälseuche (Schankerseuche) der Pferde 
und der Rinder. 
Diese Krankheit ist eine durch den Begattungsact von 
einem Thier auf das andere übertragbare Krankheit der Ge 
schlechtsorgane. 
Die Erscheinungen beim männlichen Thier bestehen darin, 
daß an der Oberfläche der Ruthe, bisweilen auch am Schlauche 
linsen- bis erbsengroße Bläschen auftreten, die nach kurzem 
Bestehen platzen und eine gelbliche, zähe Flüssigkeit entleeren. 
An den Schamlippen der Stuten und Kühen, welche wulstig 
aufgetrieben, bemerkt man das nämliche. Die Schleimhaut 
der Scheide ist höher geröthet und sondert einen eiweißartigen, 
flockigen, klebrigen Schleim ab. 
Den schlimmeren Grad nennt man Beschälseuche, den 
leichteren, welcher beim Hornvieh besonders oft vorkommt, 
den Bläschenausschlag. 
Bei der gutartigen Form ist die Vorhersage immer günstig 
und geht selten in bösartige Form über, wobei aber die 
Heilung nur sehr langsam vorwärts geht. 
Behandlung: Große Reinlichkeit, öfteres Waschen der 
Schamtheile mit frischem Wasser. Einspritzungen und Waschungen 
mit Bleiwasser, 1 Theil Bleiessig in 6 Theile Wasser. Auch 
Abkochungen von Salbei oder Eichenrinden eignen sich zum 
ähnlichen Gebrauch. Bei der bösartigen Beschälseuche wendet 
man Carbolwasser an. 
Da diese Krankheiten als ansteckend gelten, so enthält 
das österreichische Seuchengesetz die Bestimmung in § 32, 
daß die mit demselben behafteten Pferde und Rinder für die 
Dauer der Krankheit von dem Belegen auszuschließen sind. 
Vom weißen Fluß, Verwerfen, Tragsackwassersucht und 
Ueberfruchtungen, Zurückbleiben der Nachgeburt. Gebärmutter- 
und Scheidenvorfall, war schon die Rede auf Seite 99, 102, 
111 und 113. 
Als Hinterleibskrankheiten wären noch zu erwähnen Leber 
krankheiten und Bauchwassersucht. 
1) Die Bauchwassersucht. 
Diese Krankheit kommt am öftesten bei Ziegen und Schafen, 
selten beim Pferd und Rind vor.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.