Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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der Athem wird beschleunigt, Harn und Mist gehen nicht ab, 
ebenso ist von dem im gesunden Zustande deutlich wahrzu 
nehmenden Darmgeräusch nichts zu hören. 
Dies sind nun im allgemeinen die Erscheinungen, wie sie 
bei jeder Kolik in bald höherem, bald geringerem Grade sich 
äußern. Bei der Beschreibung der einzelnen Arten der Koliken 
werden die besonderen Erkennungszeichen derselben hervorgehoben. 
Ursachen: Diese sind außerordentlich verschieden und 
tragen alle zunächst dazu bei, die stete Fortbewegung des 
Magen- und Darminhaltes zu behindern. Schlechte und 
schimmlige, schwerverdauliche, blähende oder überreichlich ge 
nossene Futterstoffe, Erkältungen, durch Stehenlassen erhitzter 
Thiere in der Zugluft, oder kalte Getränke, Verdauungs 
störungen aller Art, krampfhafte Zusammenziehungen in ein 
zelnen Darmpartien, große Ansammlungen von Futterstoffen 
oder Gasen im Darm, endlich mechanische Hindernisse, welche 
die Weiterbeförderung des Darminhaltes theilweise oder ganz 
zur Unmöglichkeit machen, wie z. B. Darmsteine, Futter 
ballen, Eingeweidewürmer, Einklemmungen und Verschlin 
gungen, Verengungen und Jneinanderschiebung des Darmes. 
Je nach den aufgezählten Ursachen hat man den verschiedenen 
Koliken verschiedene Namen beigelegt. So unterscheidet man: 
1. Die Ueberfütterungskolik. Sie entsteht in der Regel 
unmittelbar nach dem Füttern, sei es, daß die Thiere 
zu rasch und zu viel gefressen haben, sei es, daß denselben 
ein stark blähendes oder durch die Einwirkung der Verdauungs 
säfte ein größeres Volumen annehmendes Futter, wie namentlich 
neuer Hafer, neues ungegohrenes Heu, Grummet oder auch 
Kleie gereicht worden ist. Ein kurzes, mit Stöhnen unter 
brochenes Athmen, starker Schweißausbruch, heftiges Nieder 
stürzen, Ausstossen von Luft aus dem Magen, ein unter 
drückter, beschleunigter Puls sind ebenfalls sichere Erscheinungen 
der Ueberfütterungskolik. Erfolgt bei den Pferden Erbrechen, 
so weist dasselbe meist auf eine bevorstehende Berstung des 
Magens hin und wird immer als ein äußerst schlimmes 
Zeichen angesehen. 
Behandlung: An innerlichen Mitteln hat man theils 
solche zu wählen, welche die Weiterbeförderung des Magen- 
und Darminhaltes anregen, theils solche und insbesondere 
dann, wenn starke Gasansammlungen vorhanden sind, welche
	        
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