Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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allen diesen beschriebenen drei Krankheiten ist das allgemeine 
Viehpulver, siehe Seite 79, mit Nutzen, in geringeren oder 
stärkeren Gaben, je nach dem Grade der Krankheit, anwendbar. 
Rindern als Einguß, Pferden in Latwergform. 
Bei allen diesen drei Krankheiten unterstützt man den 
Heilungsproceß wenn man den Mist ans dem Mastdarm 
öfters mit der Hand entfernt und bei gänzlicher Verstopfung 
Klistiere mit kaltem Wasser täglich dreimal macht. 
ä) Der Darmkatarrh oder Durchfall. 
Sitz: Die Schleimhaut des Dünn- und Dickdarmes. 
Erscheinungen: Beim Pferde oft Schmerzen im 
Hinterleib, Koliken, Blähungen, ferner bei allen Hausthieren 
Abgang von stinkenden oder sauer riechendem Kothe. Bisweilen 
stellen sich auch oft blutige Durchfälle ein die aber immer 
mit heftigem Fieberausbruch verbunden sind. 
Vorhersage und Ursachen: Die Vorhersage ist 
im Anfange der Krankheit meist günstig, bei langandanernden 
Laxieren aber ungünstig zu stellen; da diese Krankheit nicht 
selten einen chronischen Charakter annimmt, d. h. es dauern 
die Durchfälle Wochen- und monatelang fort, bis endlich die 
Thiere am Zehrfieber eingehen; besonders ist dies bei den 
Rindern und den Fohlen der Fall, entstehet oft durch Er 
kältungen im Frühjahr und Herbst, beim Haarwechsel, durch 
naßkalte, sumpfige, mit sauren Gräsern bewachsene Weiden, 
schimmliges, verdorbenes Futter, bereifte oder gefrorene Rüben 
blätter, zu kalte Getränke. Es ist daher Futterwechsel erste 
Bedingung zur Heilung. 
Behandlung: Bei Pferden und Rindern soll man 
den Durchfall, wenn selber erst frisch entstanden ist, nicht zu 
schnell durch stopfende Mittel zu lindern suchen, sondern mehr 
durch erwärmende Mittel, als: Pfefferminzthee, Balsam sul- 
furis oder Benedictwurz den Magen und die Gedärme zu 
stärken suchen, da ja die Natur sich unreiner Stoffe auf diese 
Weise selbst zu entledigen sucht. Bei längeren Durchfällen 
eignet sich folgende Vorschrift: Tormentillwurzpulver, Schwarz 
pulver und Meisterwurzpulver, jedes gleichviel, täglich drei 
mal 25 Gramm in Latwerg oder Einguß zu geben. Pferde, 
welche öfters an zu feuchtem Miste leiden, M man trocken 
füttern und nicht zu viel trinken lassen; dieses Uebel wird
	        
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