Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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nur in kleinen Quantitäten, aber öfters, überschlagenes, mit 
wenig Mehl vermengtes Wasser. 
Als Medicin gibt man Abkochungen von Enzian, Kalmus 
oder Wermuth in Verbindung von Bittersalz oder Glauber 
salz 150—250 Gramm dreimal des Tages als Einschütt. 
Wenn im Magen starke Gährung vorhanden, welches man 
an den zeitweiligen Fallen und Steigen der linken Flanken 
gegend erkennt, so nimmt man anstatt Bitter- oder Glauber 
salz, kohlensaures Natron oder gewöhnlichen Waschsoda, 100 
Gramm auf eine Gabe; bei jüngeren Thieren reicht man die 
Hälfte. Bei Fütterung von verwelkten Grünfutter oder zuwenig 
ausgedünsteten Heu, besonders Grummet, auch sonnwarmen 
Heu (beim Einführen desselben) entsteht oft die 
c) Magen- und Gedärmentzündung. 
Man denke sich einen Heuschober, wenn man morgens 
selben zum Trocknen zerstreut, wie heiß er über Nacht geworden 
ist. Ebenso verhält sich dieses, wenn solches Futter in Menge 
in den Magen kommt. 
Erscheinungen: Die Nüstern oder Nasenlöcher sind 
weit offen und bewegen sich stark nach oben die linke Flanken 
gegend ist ganz steif und beim Anfühlen zeigt das Thier 
Schmerz. Der Kothabgang hört ganz auf, dafür kommt blos 
ein übelriechender Schleim zum Vorschein. Beim Rinde kann 
auch Magen- und Zwerchfellentzündung durch mechanische 
Verletzung des Magens und Zwerchfelles entstehen, welche 
auch durch obige Kennzeichen zu erkennen ist; ferner auch, 
wenn man auf die siebente oder achte Rippe klopft oder die 
Haut über den Rücken kneipt, selbe dabei heftige Schmerzen 
zeigen. 
Vorhersage: Meist ungünstig. Rinder kommen wohl 
viele davon, aber man ist nicht sicher vor einem Rückfall, da man 
die Ursachen, nämlich wenn Nägel, Stricknadeltrümmer u. dgl. 
vorhanden sind, nicht beheben kaun. 
Behandlung: Ebenfalls obige Mittel, aber immer 
nur mit schleimigen Mitteln als Absud in Verbindung z. B. 
mit Eibischwurzel, Leinsammen oder Fönumgräcum. Ein 
Aderlaß ist auch sehr nützlich, hat das Blut noch die schöne 
Farbe, so ist noch Hoffnung, das Thier zu retten, ist selbes 
aber schon dunkel, leberfarbig, ist die Hoffnung gering. Bei 
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