Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

Man hat bei dieser Lähmung sonst nichts zu thun, als 
das Rind täglich zweimal auf die andere Seite zu wenden und 
mit Strohwischen tüchtig abzureiben, am dritten Tage das Auf 
bringen zu versuchen, geht es aber nicht, so muß man schon auf 
den siebenten Tag warten, wo es dann ganz gewiß gelingen wird. 
Das Aufbringen bewerkstelligt man dadurch, daß man 
Hier rasch anruft und demselben zu gleicher Zeit mit 
Strick über die Schulter einen Hieb gibt; wenn sich 
w erhebt, beim Schweif mithilft und so die 
durch eine Art Schreck zu heben sucht, das 
gar Aufwinden hilft nicht; denn das Rind ist 
zu eigensinnig, ja selbst wenn man selbes ganz auf die Höhe 
bringt und die Füße richtet, will es nicht stehen, während 
man es eine halbe Stunde darauf auf angegebene Weise 
selbes leicht gelingt. 
ist in meiner Praxis an diesem Uebel noch kein 
Vieh zugrunde gegangen, obwohl ich oft viele Mühe 
hatte, viele Tage dabei sein mußte, da selbe aus Eigensinn 
niemand anderem aufstanden als mir und ich noch dazu gar 
oft schon in den Ruf eines Zauberers kam. 
Auch bei dieser Krankheit werden viele Kühe unschuldig 
geschlachtet, es muß jedes Stück wieder recht werden, wenn 
auf angegebene Weise verfahren wird. 
ier- 
die wichtigeren innerlichen 
Krankheiten. 
Es schlagen dem Bauernhause wirklich recht oft harte 
Stunden. Eine solche harte Stunde ist, wenn im Hause ein 
krankes Vieh vorkommt. Wie gut ist es, wenn sich im Dorfe 
ein Mann befindet, der wirklich einige thierärztliche Kennt 
nisse besitzt und dem Bauer, über den ein solches Unglück her 
eingebrochen ist, in der Stunde der Gefahr die erste Hilfe 
zu leisten imstande ist. Heute handelt es sich um eine schöne, 
Melkkuh, morgen um ein prachtvolles Pferd. Voll freu- 
Hoffnung rechnet der Bauer schon geraume Zeit, wie 
;r wieder aus dem Viehstand einnehmen wird, wenn er 
Stück, welches ihm überflüssig ist, zum Verkaufe bringen
	        
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