Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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so macht man kalte Umschläge auf die Lendengegend, welche 
alle 10 Minuten erneuert werden müssen. Ist die Geschwulst 
kalt und bleifarbig, so ist das Thier sogleich zu schlachten. 
Eine Abart dieser Krankheit kommt öfters bei Kalmknhen 
vor, welche aber mehr die Mutterscheide befällt. Die Behand 
lung ist mit der der Gebärmutterentzündung gleich. Es ent 
stehen bei dieser Krankheit in der Scheide krebsartige schwam 
mige Gebilde (Epithelbildung), welche, wenn selbe reif werden, 
mit der Hand losgeschält werden müssen. Es ist diese Krank 
heit eine der ekelhaftesten und man hat sich sehr in Acht zu 
nehmen, daß man keine Verletzungen an den Händen und 
Fingern hat, was für den Behandelnden üble Folge bringen 
könnte. Wegen der Voraussage ist mir aber doch die beschriebene 
letztere Art lieber, als die der Gebärmutterentzündung, da ich 
in den letzten zehn Jahren 37 daran leidende Thiere behandelte, 
von denen bloß drei Stücke zugrunde giengen, während 
bei ersterer Krankheit ein Tbier seilen davon kommt. Geht 
ein Stück in Genesung über, so gibt man eine Zeitlang noch 
die beim Verwerfen beschriebene eisenhältige verdünnte Schwefel 
säure zur Kräftigung ins Trinken und schließe selbes von der 
Zucht aus, verwende es zur Mast, da es meistens zu Ver 
wachsungen der Geschlechtstheile kommt, welche eine spätere 
Geburt unmöglich machen. 
Das Geburts- oder Kalbfieber. 
Diese Krankheit tritt merkwürdigerweise meistens immer 
nach leichten, schnellen Geburten, ein oder zwei Tage nach der 
selben auf und führt sich in der Regel mit einem Frostanfall 
ein. Die Freßlust und das Wiederkäuen sind vollständig auf 
gehoben, der Kopf ist gesenkt, aus den Augen stießen Thränen, 
die Thiere knirschen mit den Zähnen, sie sind abgestumpft und 
verfallen in einen Zustand von Theilnamslosigkeit. Der ganze 
Verdauungsapparat ist außer Thätigkeit. Der Mist, welcher 
beinahe nie selbstthätig abgeht, ist hart, schwarz und glänzend. 
Der Urin geht ebenfalls nur dann ab, wenn die Harnblase 
gespannt voll ist. Im weiteren Verlaufe legen sich die Thiere 
unter Zunahme der Bewußtlosigkeit nieder oder stürzen zu 
sammen und biegen den Kopf nach der Brust und Schulter 
hin ab, erheben ihn nach kurzer Zeit wieder, um ihn nach 
kurzer Zeit in die frühere Lage zurückfallen zu lassen. Das 
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