Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

3 
Don den wichtigsten Parasiten 
als: Finnen, Trichinen, Bandwurm, Leberblasenwurm 
und Drehblasenwurm. 
Der menschliche Körper ist schon von Natur darauf 
eingerichtet, Schmarozerthiere in seinem Innern zu beherbergen 
und diese Parasiten sind wieder in verschiedenen Theilen zu 
finden, z. B. der Bandwurm und Spulwurm iu dem Dünn 
darm, der Peitschenwurm im Blinddarm, der Springwurm 
im Mastdarm, die Trichinen und Finnen in dem Fleisch, der 
Hülsenbandwurm und die Egel in der Leber, der Palisaden 
wurm in den Nieren, der Blasenschwanz und die Drehblase 
iu dem Gehirn, der Fadenwurm in der Haut. 
Die neuere Naturtvissenschaft hat erst erkannt, daß diese 
Krankheiten mit ihren Parasiten nicht freiwillig von sich 
selbst aus entarteten Säften entstehen, wie früher allgemein 
angenommen wurde, sondern, daß selbe als Eier oder Junge 
von Außen eingeführt und im Körper fortgepstanzt werden 
und dies oft auf ganz merkivürdigem Wege geschieht. 
Es ist nicht meine Absicht, den Leser mit allen, mehr 
als 60 Arten, solcher Thiere, welche Krankheiten bei Menschen 
und Thieren hervorrufen können, bekannt zu machen, sondern 
nur die häufigsten, dem Menschen und seinen Eingeweiden 
Gefahr bringenden lasset uns iu Kürze betrachten. 
Ihr habt gewiß schon von den Ketten des in den Ge 
därmen lebenden Bandwurmes gehört, welche zu gewissen Zeiten 
von selbst oder nach Einwirkung von Medicamenten die 
Gedärme verlassen; diese Glieder enthalten nun die junge 
Generation, der es am heimatlichen Herde zu eng wird und 
auf die Wanderschaft geht. Das Familienleben dieser Geschöpfe 
ist ein außerordentlich gesegnetes; ein einziges Bandwurmglied 
enthält tausende von Jungen und der ganze Wurm Millionen 
von mohnkerngroßen Kindern. Was sollte aus dem Menschen 
werden, wenn sich diese Millionen in den Gedärmen weiter 
entwickelt hätten. Er würde von seinen Güsten aufgezehrt 
1*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.