280
Das Verhältniß der Culturen, Betreffs der Waldungen, Wiesen und
Aecker, stellt sich in sämmtlichen Pfarreien des hiesigen Bezirkes so ziem¬
lich gleich heraus. — Das Lokalbedürsniß an Beheizung, Brenn- und
Bauholz kann, im besten Fall, nur mehr IO Jahre gedeckt werden,
wenn nicht andere Mittel der so furchtbaren Devastation Einhalt thun. —
Außer bei 5 Bauern herrscht im ganzen Bezirke die Dreifelder-
wirthschaft. ■— Hier wird 1. Brache gelassen, dann Korn, und im 2.
Jahr Hafer gebaut, — dann kommt Klee, der umgerissen und in die¬
sem Acker wieder Weizen oder Korn gebaut wird. — Rüben werden auf
Korn und Weizenhalme gebaut, Flachs und Erdäpfel auf das Tratt-
oder Brachfeld. —
Man kann sagen, daß im ganzen Bezirke alle Jahre die Hälfte
der Gründe angebaut wird, — die andere Hälfte zur Brache liegt.—
Bei den 5, die Wechselwirthschaft führenden Bauern wird zuerst Weizen
oder Korn, dann Gerste, und dann Hafer gebaut. —
Ackerbeete. —
Die Anlage derselben richtet sich nach Beschaffenheit der Gründe
und deren Güte, — bei den besseren werden sie mit 6, bei den schlech¬
teren mit 8 Furchen gelegt. —
Der Kartoffelbau wird ganz einfach betrieben. Wenn das Feld
mit dem Pflug bestellet ist, werden die Erdäpfel, und zwar die kleinen
im ganzen Zustande, die größeren zerschnitten, eingelegt, und die Erde
mittelst eines Rechens darüber gebreitet.
Die Anlage dieser Felder richtet sich nach ihrer Lage. —
Anbau der verschiedenen Feldgewächse.
Der Weizen wird immer auf die Brache gebaut, und zwar um
Michaeli, nachdem der Acker gedüngt, umgerissen und geeggt worden
war, welches Letztere nach dem Anbau minder und unmittelbar daraus
Statt findet. — Bevor der Weizen gebaut wird, unterzieht man ihn
einer eigenen Behandlung, die sich bereits als das beste Gegenmittel
gegen den Brand erwies.
Man nimmt nämlich auf 1 Schaffel Weizen bei 5 Pfund unge¬
löschten Kalk, y2 Eimer Jauche, rührt beides sehr gut unter einander
ab, schüttet diese Mischung über selben unter beständigem Umschauseln,
unv wenn man glaubt, daß sie alles gehörig durchdrungen, läßt man
den Weizen 24 Stunden trocknen. Einige nehmen auch unter dieses
Quantum 1 Pfund Vitriol.
Nach dem Weizenschnitt wird das Feld zweimal geackert, wo es
dann bis zum Frühjahr liegen bleibt, und mit Hafer bebaut wird. Nach
der Hafer-Ernte bleibt es bis zum Juni k. Jahres liegen, wo es dann
geackert, gedüngt, und mit Korn bebaut wird. Jedoch werden diese Felder,