Volltext: Versuch einer landwirthschaftlich-topographisch-statistischen Beschreibung der Filiale Braunau im Innkreise

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mannes bildet. Auf jedem größeren Bauerngut findet man 4 — 6 
Stück Schweine und im gleichen Verhältnisse bei den kleineren Guts¬ 
besitzern, und selbst Häusler halten sich 1 oder 2 Stücke. — Die Zucht¬ 
schweine werden häufig im November zum Eber gelassen, damit sie mit 
Beginn des Frühjahrs ferkeln. Von einem guten Zuchtschwein erwar¬ 
tet man 7 — 12 Junge, die ungefähr 4 Wochen bei der Mutter be¬ 
lassen werden, ohne daß die Letzteren mit etwas Anderem, als mit abge¬ 
brühtem Klee und Heu gefüttert werden, welche Nahrung auch die Jun¬ 
gen bald annehmen. Sie werden dann auf die Weide gelassen, wo sie 
sichtlich zunehmen. Auch im Winter werden die Schweine bei seichtem 
Schnee auf die Kornfelder getrieben, und äußerst wenige Krankheitsfälle 
kommen bei diesen Thieren vor. 
Auch die ungarischen Schweine sind beliebt, werden aber nur von 
den ärmeren Bauern gekauft, indem sie selbe den Händlern erst nach Um¬ 
lauf eines halben Jahres zahlen dürfen. Obgleich sie sich hier gut accli- 
Matisiren, zuuehmen und in dieser Hinsicht entsprechen, so ist dieser 
Schweinhandel doch von nachtheiliger Wirkung, da die Käufer dieser 
Schweine dieselben immer theuerer zahlen müssen, und seit der Zeit, als 
diese Thiere Eingang gesunden, die früher nie gekannte Klauenseuche sich 
öfter zeigt. 
Alle diese Schweine werden nur zum Hausbedarf gemästet, und 
kommen fast nie in den Handel. — Die Zuchtschweine und Eber, die zum 
mästen bestimmt sind, werden verschnitten, und zwar die jungen Eber schon 
in der zweiten Woche ihres Alters. — Das Austreiben dieser Thiere 
im Herbst giebt stets zu vielen Klagen Veranlassung, — und alle da¬ 
gegen getroffenen Verfügungen bleiben erfolglos. 
Bienenzucht. 
Daö hiesige Klima sagt ihr nicht zu. Gedeihet selbe in einem Jahr, 
so folgen immer wieder 5 — 6 ungünstige Jahre, die alle Stöcke zu 
Grunde richten, und es zeigt sich iin Durchschnitte, außer dem wenigen 
Wachs, gar kein Nutzen ans selber. — Es ist auch die Anzahl der 
Bienenstöcke sehr gering. 
Vögel. 
An Vögeln trifft man hier mehrere Gattungen an, an Raubvö¬ 
geln: den Habicht, den Falken, den Wespeugeier, den Raben, die Krähe, 
den Kautz, die Elster und den grauen Würger. An Singvögeln: den 
Zeisig, den Rothkropf, die Amsel, den Zaunkönig, die Grasmücke, den 
Dompfaffen, den Staar, die Blau- und Kohlmeise. 
I n s e c t e n. 
An solchen findet man leider in großer Anzahl Wespen, Hornisse, 
Hummeln, Zucken, Erdflöhe, Viehbremsen, Lauffliegen, Schaben, Sand¬ 
läufer, Kornbohrer, Pflanzenläuse, Kohlweißling, Baumwanzen und alle 
Gattungen Spinnen.
	        
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