Volltext: Versuch einer landwirthschaftlich-topographisch-statistischen Beschreibung der Filiale Braunau im Innkreise

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Topographisch - statistische Bemerkungen 
über den Bezirk 
Vichtenftein. 
I. Hauptstü ck. 
Lage, Gränze und Flächeninhalt dieses Bezirkes. 
^^er Bezirk Vichtenstein liegt zwischen dem -18 und 49" der nörd¬ 
lichen Breite, und dem 31 — 32° der Länge; bildet den nördlichst ge¬ 
legenen Theil des Jnnkreises, wird in Osten vom Hausruckkreise, im 
Süden von dem Bezirke Scheerding, in Westen durch den Jnnfluß, und 
in Norden durch die Donau begränzt, welch beide Flüsse zum größten 
Theil! die Gränze zwischen Oesterreich und Bayern bilden. 
Der ganze Bezirk ist gebirgig, die Berge und Thäler, die auch 
die größten Schluchten in sich fassen, sind zum meisten mit Waldungen 
bedeckt, übrigens wechseln mit jenen auch fruchtbare Wiesen und Felder. 
Die hiesige meist kuppenförmige Berge bildende Gebirgsart, ist 
im Allgemeinen Granit, aus welchen jedoch in Niederungen öfters und 
vorzüglich feiner Sandstein lagert. Diese Berge, die in ihrer Form von 
einer sanften Abdachung von 5° bis zum steilen Abhange von 40—50° 
wechseln, erreichen die Höhe von 2000 — 3000' über der Meeres¬ 
fläche. Der erhabenste derselben ist der Sauwald, welcher eine große 
Fernansicht gewährt, und alle übrigen Berge im Jnnviertel beherrscht. 
Diesem folgen in der Reihe nach der Feichtberg, Schöffberg und Neu¬ 
kirchnerberg. 
Klima, Bodenbeschaffenheit, Gewässer. 
Bei der Höhe dieser waldreichen Gegend, in welcher häufiger Re¬ 
gen, so wie die große Ausdünstung den Wärmestoff binden (?), ist das 
Klima rauh und kalt, und zwar in einem solchen Grade, daß die Pro- 
ducte der Natur hier immer um 14 Tage oder 3 Wochen später rei¬ 
fen, als in dem angränzenden nieder gelegenen Scheerdingcr Bezirk. Der 
aus der Verwitterung dieser Gebirgsarten entstandene Waldboden, ist 
aus den Höhen ein schottrichter oft seichter, jedoch mit Dammerde gut 
gemengter Lehmboden, während derselbe in den Thälern öfters nur 
schweren, zähen Thonboden liefert. Auch findet man in dem Forste 
Schöffberg und in dessen Nähe Torfboden, so wie in der Gegend von 
Freinberg feuerfesten Thon, welcher nach Hafnerzell, wo man die be¬ 
rühmten, den größten Hitzegrad aushaltenden Schmelztiegel, die nach
	        
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