Volltext: Versuch einer landwirthschaftlich-topographisch-statistischen Beschreibung der Filiale Braunau im Innkreise

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ten, verschiedene Früchte und Trank mit Kleien oder Mehl. Zu Mast-- 
schwemm werden durchgehends hiesige gefüttert, die oft ein Gewicht von 
300 bis 500 Pfund bekommen, von welchen lebend das Pfund um 
9 bis 10 kr. R. W.. geschlachtet, das Pfund zu 12 bis 13 kr. R. W. 
bezahlt wird. 
Ein gewöhnliches Schwein hat einen Werth von 18 bis 24 fl. 
Ein Spanferkel von 2 fl. R. W. 
Sehr viele Schweine werden in der Filiale von Händlern ge¬ 
kauft , und nach dem Hausruck- und Traunkreise unter dem allgemei¬ 
nen Namen der baierischen Landschweine verkauft. 
Krankheiten kommen bei den Schweinen hier wenig vor; manch¬ 
mal der Durchsall und der Milchbrand; mehr sind sie vom Ungeziefer 
geplagt. 
30. Bienenzucht. 
Auf diese wird in der Filiale sehr wenig gesehen, denn nicht der 
dritte Theil der Oekonomie-Besitzer haben einen oder mehrere Bienen- 
Stöcke. 
Es scheint auch den Bienen das Klima hier nicht sehr zuträglich 
zu sein, da es selten ein Jahr giebt, wo sie sehr gut gedeihen, und 
ihnen gewiß auch die vielen Winde nicht behagen. Im letzten Jahre 
gediehen sie jedoch sehr gut. 
Von den Jnsecten, welche den Bienenstöcken manchmal sehr vielen 
Schaden machen, kommen die Honigschabe (Tinea mellonella), und 
die Wachsschabe (Tinea cereana), vor. 
31. Obstbaum-Zucht. 
Im Allgemeinen wird die Obstbaum-Zucht in der Filiale noch 
wenig berücksichtiget, so daß außer wenigen Wirthschaften kaum für 
den eigenen Bedarf gesorgt ist. Obstmost wird im Bezirke Braunau 
wenig, im Bezirke Wildshut wohl etwas mehr, bereitet. Es ist eine 
Seltenheit, wenn man an den Straßen oder an den Rändern der Fel¬ 
der Obstbäume antrifft, meistens findet man Obstbäume, und vorzüg¬ 
lich Zwetschenbäume, in der Nähe des Wohngebäudes im sogenann¬ 
ten Hausgarten, wo sie aber ganz bunt durch einander, theils als Wur- 
zelauöläuser, theils durch den Kern sich bildend, stehen. 
Doch hinlänglich vertreten ist die Obstbaum-Zucht durch die so 
trefflichen Anlagen des Herrn Lieget, Apothekers und Filial-Vorstehers 
zu Braunau, dessen Gärten eine wahre Schule für jeden Obstbaum- 
Freund genannt zu werden verdienen. 
Liegel hat seit vielen Jahren schon durch seine Verdienste in der 
Veredlung der Obstbaumzucht, besonders durch seine Zwetschen- und 
Pflaumen-Cultur, durch seine weit verbreiteten, und sowohl im Jun- 
wie im Auslande, gleich hochgeschätzten Schriften, sich einen deut¬ 
schen Ruf erworben, was seine vielen Diplome, womit er theils 
als wirkliches, theils als Ehrenmitglied, von so vielen der namhafte¬
	        
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