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begünstigen die Vermehrung dieses Schmetterlings, sie fliehen die große
Helle und die Bewegung; daher es passend ist, die Weizenhaufen oft um-
zuwenden, alle Larven zu sammeln und zu vernichten.
Außer mehren Jnfecten, deren wahre schädliche Wirkung noch nicht
genau ausgemittelt ist, sind noch die Mehlwürmer (Tenebrio molitor),
und die Schlupfkäfer (Blaps mortisaga), zu erwähnen, welche, indem
sie das Mehl zerstören, auch vielen Schaden machen. Die Larve des
Mehlwurmes ist häufig in den Mühlen, wo sie das Mehl und die
Kleie verzehrt.
I. Bohnen und Erbsen.
Beide Fruchtgattungen werden im Großen sehr wenig, nur manch¬
mal Erbsen auf ein Brachfeld gebaut. In Gärten, als Gemüsepflan¬
zen, findet man sie häufiger. Augustin Keindl, Gärtner bei Herrn Dr.
Liege!, und Vereinsmitglied, wird in Bälde eine genaue Beschreibung
aller hier gezogenen, wie auch einige Resultate von zugesendeten neuen
Proben, einsenden.
K. Hirse.
Die gemeine Hirse (Panicum miliaceum), gewöhnlich Brain ge¬
nannt , wird im Bezirke Wildshut, in den Pfarreien St. Pantaleon,
Tarsdorf, Ach und Hochburg, auch etwas weniger in den Pfarreien
Schwand, Gilgenberg und Ueberackern, des Bezirkes Braunau, gebaut.
Das Feld wird noch im Herbste ein Mal, im April zum zweiten Male,
um die Hälfte Mai, wenn die Wachholderstaude zu stauben
anfängt, zum dritten Male umgeackert, dann angebaut, und gegen
Ende September geerntet. Da der Ertrag der Hirse so verschieden ist,
und bei kalter und nasser Witterung oft kaum den Samen ersetzt, fin¬
det sie wenig Anwendung. Im verflossenen Jahre, welches sehr trocken
war, gedieh sie recht gut, und gab zwölffachen Samen.
L. Wicken.
Die Wicke (Vicia sativa), wird in der Filiale wenig für sich
allein, und nur wenn der erste Kleeschnitt mißrathen, gebaut, sie wird
aber meistens grün verfüttert. Wird sie ins Brachfeld gebaut, so wird
die vorhergehende Stoppel seicht gestürzt, im Spätherbste tief gerührt,
während des Winters der Dünger ausgefahren, und im Frühjahre wie
jede andere Sommerfrucht behandelt.
ZI. Linsen.
Die Linse (Ervum), wird hier auch wenig gebaut, und nur als
Grünfutter benützt. Was die Blätter anbetrifft, so sind sie so nahrhaft
und erhitzend, daß man mit ihrer Anwendung mäßig umgehen muß,
und sie dem Zugviehe nur zur Erhöhung ihrer Kraft geben darf. Man
säet diese Pflanzen im Herbste, oder auch im Frühjahre. Die Ernte im
letzten Jahre siel mittelmäßig aus.
lV. H o p f e n.
Der Hopfen, (Humulus lupulus), wird in der Filiale nur im
Bezirke Braunau gepflanzt, wo beiläufig 22 Joch Aecker dazu verwendet