Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

einbringt. Im Ganzen wird viel an Eiern, jungen Hühnern, gefütter¬ 
ten Kapaunen und jungen Enten in den Handel gebracht, und nach 
Wien verführt, besonders zur Zeit, wenn die Wasserfahrt nicht gehemmt 
ist. Der Preis der Eier richtet sich nach der Jahreszeit. 
Im Verlauf des Sommers wird das Stück mit 1 kr. W. W., im 
Herbste das Paar mit 3 kr., und während des Winters das Stück mit 
2 kr. W. W. bezahlt. Das Paar junge Hühner erhält man mit 36 
bis 42 kr. W. W., je nach ihrer Große, eine alte gefütterte Henne mit 
25 bis 30 kr., einen Kapaun mit 1 fl. 15 kr. bis i fl. 30 kr., und ein 
Paar junge Enten mit 1 fl. 30 kr. W. W. 
63. Nutzungen von Heu und Stroh. 
So manche Besitzungen im Bezirke sind im Verhältniß ihres übri¬ 
gen Areals mit Wiesen sehr gut bedacht, und können neben dem eigenen 
Bedarf einen Theil ihres Heues an andere, die hierin Mangel leiden, 
oder auch an auswärtige Abnehmer abgeben, besonders saueres Heu fin¬ 
det seinen Absatz nach andern Provinzen und wird auf der Donau 
verführt. Die Preise des Heues wechselten in den letzten Jahren von 
1 fl. 30 kr. W. W. bis 2 fl. W.' W. für süße Waare, und von 50 kr. 
bis 1 fl. 15 kr. pr. Centner saueren Pserdeheues. In Jahren, wo die 
Strohernte den Bedarf übersteigt, veräußern solche Besitzer, die aus 
ihren Waldungen hinreichend Laubstreu beziehen können, einen Theil 
ihrer Strohvorräthe, die sie zu erübrigen gedenken. Schon eine Reihe 
von Jahren hielt sich dessen Preis auf einer Höhe, der die Veräuße¬ 
rung dieses so nöthigen Artikels in jeder Wirthschaft einiger Maßen 
entschuldigt. Kornstroh findet seine Käufer mit 10 fl. bis 11 fl. und 
Weitzenstroh mit 8 fl. bis 9 fl. für den Schober zu 60 Bunde in 
einem Gewichte von 15 bis 17 Pfund. Gersten und Haferstroh wird 
selten veräußert. 
Viele Landwirthe lassen ihren Ueberfluß an Stroh oder dürrem 
Klee zu Hecksel schneiden und verkaufen den Metzen Strohhecksel mit 
12 bis 13 kr. und den Metzen Kleehecksel mit 17 bis 18 kr. W. W. 
an Schiffmeister und Wirthe anderer Bezirke, und erzielen hiermit keine 
unbedeutende Einnahme. 
65. Nutzungen der Obstbaumzucht. 
Die Mehrzahl der im Bezirke gepflanzten Obstbäume tragen Früchte 
solcher Gattungen, die zu Obstmost verwendet werden. Wenn auch die 
Qualität des daraus erzeugten Mostes jene anderer Provinzen in Hin¬ 
sicht der Güte nicht erreicht, legt man doch vielen Werth darauf, indem 
es eines der Lieblings-Getränke des hiesigen Landmannes ausmacht. 
Vielen und mitunter guten Most erzeugt man an den südlichen Abhän¬ 
gen der nördlichen Hügelkette in den Ortschaften Arbing, Frühstorf,