Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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60. Nutzungen aus der Schafzucht. 
Die Schafzucht des gewöhnlichen Landwirthes hier ist so gering, 
und wird so sorglos betrieben, daß von einem Ertrage kaum die Rede 
sein kann. Die wenige grobe Wolle wird mehrentheils im Hause ver¬ 
sponnen, und auf Kleidungsstücke verstrickt oder verwebt. Die geringe 
Einnahme für einige Pfunde verkaufter Wolle, die mit 1 fl.^ 15 kr. W. 
W. pr Pfund an Mann gebracht wird, oder für einige Lämmer, die 
mit 3 fl. bis 4 fl. W. W. in einem Alter von sechs Wochen bezahlt 
werden, so wie für ein oder zwei gemästete Schafe, in einem Werthe 
von 10fl. bis 12fl., bildet eine Beihülfe zu den kleinen Auslagen der 
Hausfrau, 
61. Nutzungen der Schweinzucht. 
Wie schon gesagt, wären die Nutzungen aus der Schweinezucht 
im Bezirke nicht unbedeutend, wenn nicht häufige Krankheiten die Mühe 
und Sorge, die man darauf verwendet, sehr oft vereitelten. Man hält 
in jeder Wirthschaft, mag sie groß oder klein sein, unverhältnißmäßig 
viele Schweine, jeden Alters bis zu zwei Jahren, einer langgestreckten 
seinknochigen Race, die sehr fruchtbar ist. Von jedem guten Zuchtschwein 
erwartet man 14 bis 20 Färkeln in zwei Würfen, von denen der Haus¬ 
bedarf aufgezogen, und der Rest an Abnehmer anderer Bezirke verkauft 
wird. In den letzten Jahren war der Preis 8 fl. bis 10 fl. für das 
Paar Färkel in einem Alter von 4 bis 5 Wochen. 
Sehr häufig zieht man sie, wenn Mangel an Absatz eintritt, oder 
zu geringe Preise den Verkauf in so zartem Alter nicht lohnen, zu 
sogenannten Springern auf, und verkauft sie an den Fleischer, wenn 
sie ein Gewicht von 50 bis 60 Pfund erreicht haben, deren Preis 
sich in der letzteren Zeit von 18 fl. bis 24 fl. W. W. hielt. 
Ganz schwere Schweine werden in den meisten Fällen nur für den 
Bedarf gemästet, und nur selten, wenn die Futtermittel einen niedrigen 
Preis haben, sucht man sie mit Fettmastung einer oder mehrerer Schweine 
höher zu verwerthen. Ausgemästete Schweine von 2 bis 3 Centner 
werden nach dem Gewichte an Händler verkauft, sind aber dem Wech¬ 
sel der Preise sehr unterworfen. In den letzten Jahren wurde das 
Pfund geschlachtet mit 18 bis 24 kr. W. W. bezahlt. 
62. Nutzungen der Geflügelzucht. 
In größeren Wirthschaften hält man sich geineiniglich nur so viel 
an Hühnern, Enten und seltener Gänse, als es der Bedarf an Eiern oder 
gelegentlich der eines Bratens auf den eigenen Tisch erfordert. Auf 
kleineren Besitzungen wendet die Hausfrau wohl viele Sorgfalt auf ihr 
Geflügel, was ihr manchen Gulden zur Bestreitung ihrer Auslagen 
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