Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

Fällen, und wenn dem Machländer Wirthschastsmanne ein gerechter Vor¬ 
wurf zu machen ist, so wäre es die Nichtachtung dieses herrlichen Ver¬ 
besserungsmittels seiner Wiesen, welcher denselben bei dem Verkaufe höher 
auszunützen meint. Der gezupfte Metzen Asche wird gemeiniglich mit 
20 bis 24 kr. C. Mz. an Bauern des Bezirkes Windhaag verkauft, die 
denselben im ausgelaugten Zustande zur Ueberdüngung ihrer Kleefelder 
verwenden. 
44. R u st. 
Den Ruß benützt man mehrentheils zur Ueberdüngung der Pflan¬ 
zenbeete, um die jungen Pflanzen vor schädlichen Jnsecten zu schützen, 
so wie derselbe in den Gemüsegärten seine Verwendung findet. Die hier¬ 
von erzeugte Quantität ist zu gering, als daß dessen Benützung von 
Belang sein könnte. 
45. M a u e r s ch o t t e r. 
Dieses Verbesserungsmittel unserer Gründe weiß man sehr zu schä¬ 
tzen, besonders wenn es von alten Lehmmauern mit ungebrannten Zie¬ 
geln ist. Man fährt es vor Winter auf den Acker, um durch den Ein¬ 
fluß von Frost und Nässe die großen Stücke zum zerschlagen zu brin¬ 
gen, dem man im Frühjahre mit dem Schollenschlägel und der Egge 
nachzuhelfen sucht. Hiermit überführte Gründe können mehrere Jahre 
jeder weitern Düngung entbehren, und erfreuen sich einer nachhaltenden 
Verbesserung. 
46. Merze l. 
Die Anwendung dieses Belebungsmittels der Gründe hat in letz¬ 
terer Zeit vielen Abbruch erlitten. So reich der Bezirk hiermit bedacht 
ist, kann doch dessen Benützung im Vergleich früherer Zeiten nur sehr 
schwach genannt werden, ja man könnte sagen, daß dieselbe, mit Aus¬ 
nahme einzelner Fälle, ganz vernachlässiget wird. Daß ungünstige Lage, 
schlechte Wege, zu viel Abraum im Verhältniß der Mächtigkeit der 
Mergellager, unrichtige Beurtheilung des Mergels, sorglose Behandlung 
bei der Gewinnung desselben in früheren Zeiten viel zum Verfall der 
Benützung beigetragen haben, ist nicht zu läugnen. Mehr jedoch, als die 
hier angeführten Umstände, hat das Herabkommen mancher Gründe bei 
dem Mergeln, als Folge der unrichtigen Beurtheilung, den Mergel als 
Ersatz des animalischen und vegetabilischen Düngers benützen zu wollen, 
zur Vernachlässigung des Mergels beigetragen. Das Mergeln scheint 
in der letzteren Zeit der Weidewirthschaft in hiesiger Gegend besonders 
stark betrieben worden zu sein, wo die Gründe wegen Mangel des nö¬ 
thigen Düngers sehr herabgekommen waren; die natürliche Folge war, 
daß das übermäßige Mergeln, welches mit der den Gründen zugedach¬ 
ten Düngung in keinem Verhältnisse stand, die Bodenkraft noch mehr 
erschöpfte, schlechte Ernten erzielt wurden, und so dieses Verfahren in 
10*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.