Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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sie überfüllt, und dieselbe unbenützt verrinnt. *) Gewöhnlich sind Mangel 
an Zeit, passende Anwendungsorte im Verlaufe des Sommers, oder Ein¬ 
frieren während des Winters Entschuldigungsgründe bei einer Rüge die¬ 
ser Vernachlässigung. Bei Anwendung der Jauche wird dieselbe in ei¬ 
nem großen Fasse zur Ueberdüngung der Wiesen im Spätherbste und 
Frühjahre ausgefahren, in manchen Fällen auch im Herbste oder Win¬ 
ter die Saat, bei deren Bau der Düngervorrath nicht ausreichte, hier¬ 
mit überfahren. Bei Ueberdüngung der Wiesen sucht man gelindes Re¬ 
genwetter zu benützen, um der Jauche ihre Schärft zu benehmen, die 
auf die Gräser nachtheilig einwirken könnte. Der Mangel einer gehö¬ 
rigen Vorrichtung zur zweckmäßigen Vertheilung der Jauche aus den 
Wiesen zeigt mehrere Jahre durch Streifen mit höherem Graswuchse 
den Weg, den das Gespann bei dieser Düngung genommen hat. 
41. F e d e r v i e h m i st. 
Dieser Dünger findet seine Anwendung größten Theils in Gärten 
zur Düngung der Gemüse, oder auch der Beete, die zu Kraut-, Kohl-, 
Kohlrübenpflanzen bestimmt sind, um den Erdfloh abzuhalten, der in 
trockenen Jahren den jungen Pflanzen vielen Schaden zufügt. Die er¬ 
zeugte Quantität ist nicht so groß, daß sie auf die Düngervermehrung 
vielen Einfluß üben könnte. 
42. G y p S. 
Dieses Düngemittel wird käuflich im gestoßenen Zustande auS 
andern Provinzen (?) bezogen, und zur Ueberdüngung der Kleefelder ange¬ 
wendet, sobald der Klee den Acker mit dem Blatte deckt. Allgemein be¬ 
geht man hier den Mißgriff, während dem Regen denselben auszustreuen, 
in der Meinung, der Gyps äußere seine düngende Kraft auf die Wur¬ 
zel, welcher er durch den Regen zugeführt werde. 
In manchen Fällen verfährt man eben so bei schwachen Winter¬ 
saaten, und will guten Erfolg dabei gehabt haben. 
Während dieses Düngemittel seine Wirkung auf vielen Gründen auf¬ 
fallend äußert, finden sich doch Lagen im Bezirke, wo es ganz ohne 
Folgen für den Klee in Anwendung gebracht wurde, besonders auf schwe¬ 
ren, kalkhältigen Gründen, die vermöge ihrer Lage an Nässe leiden. Der 
Centner Gyps wurde in den letzten Jahren mit 28 bis 30 Groschen 
W. W. bezahlt. 
43. Asch e. 
Die wenige Asche, die im Bezirke als Düngemittel verwendet wird, 
benützt man zur Ueberstreuung bemooster Wiesen, aber nur in seltenen 
*) Welch ein großer Unterschied zwischen den großen Wirthschaften im nördlichen 
Theile des Traunkreises, wo man die Jauche so sorgfältig sammelt und so 
musterhaft und nachhaltig benützt.
	        
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