Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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erfordert, und nicht unbedingt zu den üblichen Bedürfnissen gehört, ver¬ 
mieden wird. 
19. Mohn. 
An Mohn werden zwei Gattungen gebaut: der mit geschloffenen 
und jener mit offenen Köpfen. Ersterem giebt man den Vorzug, weil 
man mit dessen Ernte sich nicht so sehr zu beeilen hat und sie gelegent¬ 
lich vornehmen kann, so sehr man von dem höheren Ertrage des letzte¬ 
ren überzeugt ist. Die Unannehmlichkeit mit dem Ausbrechen der reifen 
Köpfe, was bei der Ernte einige Male zu verschiedenen Zeiten zu ge¬ 
schehen hat, und in eine Zeit fällt, wo ohnedem alle Hände mit an¬ 
dern nothwendigen Arbeiten beschäftiget sind, scheint dem Machländer 
der höhere Ertrag nicht auszugleichen, um so mehr nur so viel gebaut 
wird, um den eigenen Hausbedarf zu decken, und Weniges in den 
Handel gegeben wird. Das Feld wird im Herbste sorgfältig zugerichtet 
und geegget, so, daß der Same zeitlich im Frühjahre, ohne weiterem 
Pflügen, ausgesäet werden kann. Man pflegt die Saat am Gertru¬ 
dentage (den 17. März) vorzunehmen, wenn auch noch Schnee das 
Feld decken sollte, wo dann der Same auf denselben gesäet wird. Sollte 
das Feld auch schon rein von Schnee sein, wird nach dem Säen nicht 
geegget, oder mit dem Rechen der Same bestellt, und bleibt obenauf 
liegen, bis ein Regen denselben unter die Erde weicht. Mit zweima¬ 
ligem Jäten und Ueberziehen der zu dichten Stellen ist die Pflege des 
Mohns während seines Wachsthums abgethan. Selten steht man eine 
Saat, die nicht zu dicht wäre, und ein Stamm den andern in seiner 
Ausbildung nicht hinderte. Gut durchdüngter Acker, trockener Stand 
und Vertilgung des Unkrautes hält man für Hauptbedingungen seines 
guten Gedeihens. 
Ernte der verschiedenen, im Bezirke gebauten 
Feldfrüchte. 
20. Weitzen, Korn, Gerste, Hafer. 
Die Ernte der verschiedenen Getreidearten, die den vorzüglichsten 
Bau des Bezirkes bilden, beginnt gewöhnlich in der zweiten Hälfte des 
Monats Juli. Sobald der Kern des Roggens, über den Nagel gebo¬ 
gen, bricht, hält man denselben zum Schnitte reif, es müßten denn be¬ 
sondere Umstände eintreten, die ein früheres Schneiden gebieten, z. B. 
starke Lagerung, wo der Roggen von Unkräutern überwachsen wird, 
wo dann der Halm, vor der Reife des Korns vom Mehlthau ergriffen, 
ersteren verzehrt, wenn nicht ehestens der Schnitt vorgenommen wird; 
oder auch, wenn anhaltende ungewöhnliche Hitze in der letzten Wachs- 
thums-Periode auf die Bildung des Kerns nachtheilig einzuwirken droht. 
Bei dem Weitzen, Gerste und Hafer wird die Ernte vorgenommen, so
	        
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