Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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und nur Weniges wird hiervon in den Handel gebracht. Es werden 
zwei Arten gebaut, der lange mit grünem und der kürzere mit grün¬ 
braunem Stiele. Ersterer ist in seinem Wachsthum dem zweiten immer 
8 bis 14 Tage voraus, und wird als Grünsutter wegen länger an¬ 
haltender Weiche des Stieles dem letzteren vorgezogen, während letzterer 
wegen größerem Blätterreichthum und Nahrhaftigkeit dem ersteren zum 
Trocknen vorgezogen wird. 
Durchgehends wird das Kleefeld nur einjährig benützt, und dann 
zu Winterfrüchten, oder auch in einigen Gemeinden theilweise zu Hanf, 
umgebrochen. Man sucht, den Klee nicht zu schnell auf ein und dem¬ 
selben Felde sich folgen zu lassen, indem man von seinem Zurückschlagen 
im Ertrage in diesem Falle überzeugt ist. 
17. Türkischer W e i tz e n. 
Diese Frucht wird im Bezirke vor der Hand nur im Kleinen für 
den eigenen Bedarf zur Schweine- oder Geflügelmast in die Brache auf 
nahe gelegenen Grundstücken gebaut, einmal gejätet, behackt und später 
gut behäufelt. In der ersten Hälfte Aprils wird der Same nach der 
frisch geackerten Furche reihenweise gestupst, und der Acker im Herbste 
und Frühjahre, wie bet den Kartoffeln, behandelt. Die viele Arbeit, 
die der türkische Weihen bis zu seiner Verwendung erfordert, so wie 
die mißlichen Umstände, daß er in den meisten Jahren seine vollständige 
Reife selten erreicht, häufig vom Brande leidet, und im Herbste von 
Krähen und Raben hart mitgenommen wird, tritt dem Baue in grö¬ 
ßerer Ausdehnung dieser einträglichen Frucht sehr hindernd entgegen. 
Man weiß dessen Werth als Mastfutter, so wie die Nebennutzungen 
durch Abblatten und Köpfen, hoch zu schätzen, und sucht in neuerer 
Zeit dessen Anbau zu erweitern. Sein zu enger Stand in den Reihen, 
wo Luft und Sonne nicht gehörig einwirken können, wäre hier all¬ 
gemein zu rügen. 
18. Bohne n. 
An Bohnen wird nur sehr wenig gebaut, so sehr sie in hiesiger 
Gegend sich reichlich lohnen würden. Diese Frucht gehört gerade nicht 
zu den Lieblingsspeisen des hiesigen Landmanns, und wird "nur an be¬ 
sonderen Festtagen genossen. Gewöhnlich baut man die weiße oder 
bunte Stangenbohne, die ihren Stand entweder im Hausgarten, oder 
auch in manchen Fällen unter dem türkischen Weihen, der denselben zu 
Stangen dient, findet. Sie werden im Frühjahre, sobald keine starken 
Fröste mehr zu befürchten sind, auf gut vorgerichtetem Acker in Reihen 
gelegt, gejätet und behauen, und mit den nöthigen Stangen versehen. 
Nach erlangter Reife werden sie mit sammt den Stangen eingefahren 
und mit der Hand aus den Schoten gelöst. Bohnen als Viehfutter 
werden hier nicht gebaut, wie überhaupt jeder Bau, der viele Arbeit
	        
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