Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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Beete erhält, wobei in den meisten Fällen zugleich eine starke Düngung 
gegeben wird, und bleibt über Winter in rauher Furche liegen. Einige 
bringen erst den Dünger zur Zeit des Legens der Kartoffeln auf den 
Acker, wo er mit denselben zugleich untergeackert wird. Sobald es im 
Frühjahre die Beschaffenheit des Ackers erlaubt, wird demselben nach 
sorgfältigem Eggen noch eine Furche gegeben, und bleibt so bis zur Saat¬ 
zeit liegen. Mit Ende April oder Anfangs Mai wird die rauhe Furche 
geegget, und die Kartoffeln mit dem gewöhnlichen Pfluge in Reihen 
in einer Entfernung von 22 bis 24 Zoll gelegt, und in den Reihen 
selbst die Kartoffeln in einer Weite von 12 bis 15 Zoll zu liegen kom¬ 
men. Wenn sonst die Zeit und der Düngervorrath es erlaubt, sucht 
man die Düngung noch vor dem Winter aus den Acker zu bringen, und 
unterzupflügen, um denselben mit der Ackerkrume im Frühjahre bei der 
Rühr- und Saatfurche innig zu mengen. Biele, besonders kleine Land¬ 
wirthe, legen die Kartoffeln mit der Handhacke, nachdem der Acker aus 
besagte Art zubereitet wurde, wobei er jedoch auf Ofurchige Beete ge¬ 
ackert wird, die Reihen der Quere über den Acker gehen, und in der 
Folge auch mit der Handhacke zwei Mal angehauen werden. Beson¬ 
ders häufig findet man dieses Verfahren in den bergigen Gegenden, um 
bei starken Regengüssen das Abschwemmen des Bodens zu verhüten. 
' Obwohl man überzeugt ist, daß diese Behandlung die darauf ver¬ 
wendeten Auslagen hinreichend bezahlt, können sich größere Landwirthe 
nicht darauf einlassen, und müssen sich wegen Mangel an Arbeitskräf¬ 
ten mit zweimaligem Anackern mittelst des Erdäpselpfluges der in Rei¬ 
hen stehenden Kartoffeln begnügen. Nach dem Aufgehen der Kartoffeln 
wird nie versäumt, das Feld sorgfältig der Länge unv Quere nach zu 
eggen, um die allenfalls aufgelaufenen Unkräuter zu vertilgen, und die 
Ackerkrume so viel, wie möglich, zu pülvern. 
Man verwendet 18 bis 20 Metzen Kartoffelspalten oder Ganze von 
mittlerer Größe als Aussaat aus das Joch. Bei den Spalten wird 
darauf gesehen, daß jede wenigstens zwei oder drei Augen behält, und 
man trachtet, dieselben sobald, als möglich, unter die Erde zu bringen. 
13. Rüben. 
Bon Rüben werden gemeiniglich die weiße Stoppelrübe, die Kohl¬ 
rübe, die Burgunder- und die rothe Rübe gebaut. Die Stoppelrübe er¬ 
hält ihren Stand in der Roggenstoppel, die sobald, wie möglich, gestürzt 
und geegget wird, worauf der Same gesäet, feinem Schicksal bis zur 
Zeit der Ernte, die gemeiniglich Ende Oktober vorgenommen wird, über¬ 
lassen bleibt. Der Same wird nicht eingeegget, und man sucht bei der 
Aussaat Regenwetter zu vermeiden. 
Man baut die breite Tellerrübe, so wie die hohe Kolbenrübe; letz¬ 
tere scheint jedoch besser zu gedeihen. 
Die Kohlrübe pflegt man auf einem Gartenbeete zu säen, und wenn 
die Pflanzen ihre gehörige Stärke erreicht haben, gegen Ende Mai auf 
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