Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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düngt wurde, erhält der Acker nur eine Wende und eine Saatfurche, 
wenn sonst der dichte Stand der Erbsen nicht viele Unkräuter aufkom¬ 
men ließ, in welchem Falle die Rührfurche zwischen Ersterer und Letz¬ 
terer nicht unterbleibt. 
Erhält der Winterroggen seinen Stand nach Wickenfutter, was ge¬ 
meiniglich gedüngt wird, sucht man dasselbe so bald, wie möglich, vom 
Lande zu bringen, um noch Zeit genug vor sich zu haben, die Acker¬ 
krume gehörig zu pulvern. Beet und Wasserfurchen, so wie daS Ein¬ 
räumen der Feldkanten nach bestellter Saat, wird selten versäumt. 
Die gewöhnliche Saatzeit ist im Bezirke die zweite Hälfte deS Mo¬ 
nats September, wo Lage und Beschaffenheit des Ackers die frühere 
oder spätere Saat bedingen. Auf das Joch säet man 2% bis 3 Metzen 
Roggen breitwürfiq, wie den Weitzen, und richtet sich nach der Lage 
und Düngkraft des Bodens. 
Während der Roggen nebst dem Hafer in einem Theile des Hü¬ 
gellandes den Hauptgetreidebau bildet, wird derselbe in den übrigen Ge¬ 
genden, die mehr dem Weitzenbaue zusagen, nur so weit auf den mei¬ 
sten Wirthschaften gebaut, als der eigene Hausbedarf erfordert. 
5. Sommerroggen. 
An Sommerroggen wird nur wenig gebaut, mehrentheils nur dann, 
wenn der Winterroggen bei der Ueberwinterung Schaden gelitten hat, 
oder auch im Hügellande nach Hackfrüchten, worauf der Winterroggen 
zu spät untergebracht werden müßte. 
In manchen Fällen findet er auch seinen Stand in der Weitzen¬ 
stoppel der ebenen Gegenden, um den Hausbedarf an Roggen zu decken, 
ohne dem Weitzenselde Abbruch zu thun. In ersterem Falle wird das 
beschädigte Feld, sobald es die Beschaffenheit des Bodens erlaubt, ge¬ 
wendet, leichthin geegget, und die Saat, der Länge und Quere nach, 
sorgfältig bestellt. 
Folgt der Sommerroggen nach Hackfrüchten, deren sorgfältige Be¬ 
arbeitung eine reine Ackerkrume hinterließ, so wird das Feld im Spät¬ 
herbste tief gewendet, bleibt über Winter in rauher Furche liegen, auf 
die man im Frühjahre nach vorhergehendem Eggen die Saat bestellt. 
Sollte jedoch der Acker nicht gehörig rein sein, so erhält derselbe 
im Frühjahre noch eine Saatfurche vor der Saatbestellung. Bei Grün¬ 
den, wo der Sommerroggen nach Weihen folgt, wird die Stoppel des 
letzteren seicht umgebrochen, im Spätherbste tief gerührt, und im Frühjahre 
je nach Beschaffenheit des Ackers, wie nach den Hackfrüchten die Saat 
bestellt. Zu Sommerroggen wird nie gedüngt, da die Vorfrüchte ge¬ 
meiniglich in frischer Düngung gestanden haben. An Same verwendet 
man 3 bis 3 i/i Metzen Sommerrogen aus dem Joche, und sobald es 
die Trockenheit des Ackers im Frühjahre erlaubt, wird zur Bestellung 
geschritten.
	        
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