Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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chen, nach 14tägiger Ruhe wird der Acker scharf niedergeegget und tief 
gerührt, wenn es die Beschaffenheit des Grundes erlaubt. In diesem 
Zustande bleibt dann das Feld bis zur Saatzeit liegen. 
Soll nun die Saat vorgenommen werden, egget man den rauhen 
Acker eben, giebt die Saatfurche, und bestellt dieselbe, wie auf dem 
Brachfelde, nur mit noch nachdrücklicherem Eineggen des Samens.^Die 
nöthigen Abzugssurchcn werden auch hier nicht versäumt. Die Saat¬ 
zeit richtet sich theils nach der Witterung und Beschaffenheit des Bo¬ 
dens, theils nach den vorhergehenden Früchten. 
Weitzen, der in die reine Brache, Kleestoppel, Lein oder Hanf 
gebaut wird, sucht man in der ersten Woche nach Michaeli längstens 
unterzubringen, während die Saat auf Kartoffelland sich gewöhnlich 
bis Mitte Oktober verspätet. 
An Same werden im Durchschnitte 2 bis 2% Metzen auf das 
Joch verwendet, den man zur Verhütung des Brandes einer Beitze von 
Jauche unterwirft, wozu auch Kalkstaub genommen wird. 
Von einigen Landwirthen wird seit vielen Jahren eine Beitze von 
% Loth rothen Schwefel, 5 Loth blauen Vitriol, 2 Loth Kochsalz, un¬ 
gelöschten Kalk niit etwas Jauche pro Metzen Weitzen angewendet, und 
sehr bewährt gefunden. 
Um dem Lagern des Weitzens vorzubeugen, unterlassen in neuerer 
Zeit einige denkende Wirthe bei der Kleestoppelsaat die Rührfurche, und 
haben in den meisten Fällen guten Erfolg davon gehabt, wenn anders 
die Jahreszeit nicht zu naß und stürmisch war, so wie kräftige Gründe 
nach deren Erfahrung mit späterer Einsaat nicht so oft an Lagerkorn 
leiden. 
Jeder sonst fleißige Landwirth versäumt hier nie nach beendigter 
Bestellung der Saat, die Kanten seines Feldes mit Rechen und Schau¬ 
fel sorgfältig einzuräumen, und im Frühjahre bei jähem Schmelzen des 
Schnees allfällige Mängel an den Abzugsfurchen zu beseitigen. 
4. Der Winterroggen. 
Nur auf minderguten sandigen Boden nimmt der Winterroggen die 
Stelle des Weitzens ein, was besonders im nordöstlichen Hügellande 
und einem Theile der südwestlichen Ebene der Fall ist. Er wird entwe¬ 
der in die reine Brache, Klee- und Erbsenstoppel oder nach Winterfut¬ 
ter gebaut. 
Die Behandlung des Landes zum Roggenbau in die reine Brache 
oder Kleestoppel ist hier, so wie bei dem Weitzenbaue, nur fleht man 
mehr aus Reinheit und Klarheit der Ackerkrume, und trachtet, so viel, wie 
möglich, die Saat trocken und frühzeitig unterzubringen. Ueble Witte¬ 
rung zur Saatzeit oder Verspätung der Saat, haben gewöhnlich mittel¬ 
mäßige oder gar schlechte Ernten zur Folge. Wird der Winterroggen 
in die Erbsenstoppel gebaut, zu denen in den meisten Fällen schon ge-
	        
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