Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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allen Arten von Gründen im Bezirke geht so weit, daß jeder für einen 
unerfahrenen Landwirth gehalten wird, der diesem Verfahren nicht un¬ 
bedingt huldigt. 
Ungleichheit in Länge des Strohes, der Aehren, so wie der Reife 
und Größe der Körner, sind die gewöhnlichen Folgen aus trockenen 
Gründen, ohne den Machländer in seiner Ansicht in dieser Beziehung 
wanken zu machen. Durch die schneller verrichtete Arbeit bei den 6fur- 
chigen Beeten, wo nur zwei Drittheile des Feldes geackert werden, glaubt 
er hinreichend für obige Mängel entschädigt zu sein. 
In Hinsicht der Richtung der Beete beachtet man die Neigung 
des Feldes auf abhängigen Gründen, und legt dieselben so an, daß je¬ 
der Schade durch Abschwemmungen, so viel, wie möglich, vermieden 
wird; obwohl auch in einzelnen Fällen Mißgriffe in dieser Beziehung 
vorkommen, sieht man doch, daß im Allgemeinen auf die Lage der 
Gründe und Beschaffenheit der Unterlage einige Rücksicht genommen wird. 
Bei Anlage der Beete in den ebenen Gegenden richtet man sich in 
Hinsicht der Richtung nach den gegebenen Local-Verhältnissen, die eS sel¬ 
ten erlauben, wenn es nicht arrondirte Gründe sind, dieselbe nach Gut¬ 
dünken vornehmen zu können. 
Anbau der verschiedenen Feldgewächse. 
3. W e i tz e n. 
Man baut im Bezirke mehrentheils den rothen Kolbenweitzen ent¬ 
weder in die reine Brache, oder nach Hackfrüchten, Hanf, Lein, und 
besonders in die Kleestoppel. Das Brachfeld wird hierzu gemeiniglich 
erst im Monate Juni umgerissen, bevor jedoch der Dünger aufgefahren 
und gebreitet. Im Verlaufe des Sommers erhält das Feld noch 2 oder 
3 Furchen, je nachdem es die Reinheit des Ackers erfordert, und bleibt 
so bis zur Saat liegen. Nach erfolgter Saatfurche wird dieselbe mit 
der Egge leichthin geebnet, übersäet, und die Saat nach der Länge und 
Quere sorgfältig eingeegget. Bei nasser oder auch zu trockener Beschaf¬ 
fenheit des Grundes, werden die beiden mittleren Theilfurchen erst kurz 
vor der Saat ausgefahren, um zum Eineggen derselben in den Beet¬ 
furchen klare Erde zur Deckung zu erhalten. _ 
Ist nun in so weit das Feld bestellt, so werden an nassen Stel¬ 
len die Beetfurchen mit dem Pffuge seicht ausgefahren, die nöthigen 
Querfurchen gezogen, und mit der Schaufel gereiniget, um die über¬ 
mäßige Nässe so viel, wie möglich, abzuziehen. 
Wird der Weitzen nach Kartoffeln, Lein oder Hans gebaut, so er¬ 
hält das Feld nach Abräumung der Vorfrucht nur eine Saatfurche, 
worauf die Saat, wie bei dem Brachfelde, bestellt wird. 
Bei dem Baue des Weitzens auf die Kleestoppel wird dieselbe nach 
Abräumung des zweiten Schnittes mäßig gedüngt, und seicht umgebro¬
	        
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