Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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Zum Theile wird auch Wechselwirthschaft von Einzelnen betrieben, 
wobei folgender Turnus angenommen wird. I.Kanoffel, Lein, Hanf, 
türkischer Weihen gut gedüngt, 2. Gerste oder Hafer mit Klee, 3. Mähe¬ 
klee, 4. Weihen, 5. gedüngt Wickenfutter oder Erbsen, 6. Korn oder 
Weihen. Auf einigen Wirthschaften, besonders wenn sie stark mit na¬ 
türlichen Wiesen bedacht find, und die Gründe schon bei Kraft sind, be¬ 
folgt man einen 4 oder 5 jährigen Turnus, und zwar: 1. gut gedüngt 
Gerste mit Klee, 2. Mäheklee, 3. Weihen, 4. Korn, oder 1. gut ge¬ 
düngt Gerste oder Korn mit Klee, 2. Mäheklee, 3. Weihen, 4. ge¬ 
düngt Korn, 5. Gerste oder Hafer. Bei dem 4jährigen Turnus kom¬ 
men die Hackfrüchte nach Umständen entweder zum Theil in den Schlag 
2. oder theilweise in den Schlag 4. Im fünfjährigen Turnus finden 
die Hackfrüchte, Hanf oder Lein ebenfalls ihren Stand zum Theil in 
dem Schlage 2. oder zum Theil in dem Schlage 4. 
Selbst freie Wirthschaft ist im Bezirke zu finden, wo sich bei der 
Fruchtfolge nicht an bestimmte Regeln gehalten wird, und diese nach 
der Beschaffenheit des Grundes, dem Düngervorrath, den Arbeitskräften 
und der Witterung bedingt wird. Kraut, Kohl, Kohlrüben, Burgun¬ 
der, rothe Rüben, türkischer Weihen und andere Gemüse finden ihren 
Platz, falls der Hausgarten nicht ausreichen sollte, aus einigendem 
Hofe nahe gelegenen Parzellen. Weiße Rüben werden in die Korn¬ 
oder Weitzenstoppel gebaut. 
Hieraus läßt sich entnehmen, daß der Machländer die Fruchtfolge 
seinen verschiedenen Gründen anzupassen versteht, und wenn auch im Ein¬ 
zelnen Mißgriffe gemacht werden, scheint er sich bei dem Gewählten lei- 
dentlich wohl zu befinden. 
Einen gerechten Vorwurf hingegen kann man dem Machländer hier¬ 
mit machen, daß er bei den vorhandenen Mitteln und der Beihülfe, die 
er sich verschaffen könnte, zu wenig auf die Vermehrung seines Vieh¬ 
standes trachtet, die Futtervorräthe, die ihm zu Gebote stehen, nicht ge¬ 
hörig einzubringen, und geregelt zu verwenden sucht, so wie in futter¬ 
reichen Jahren eher einen Theil desselben veräußert, als durch eigenes 
Vieh benützt, und diesen kräftigen Hebel seiner Feldwirthschaft fahren läßt. 
2. A ck e r b e e t e. 
Die Anlage der Ackerbeete in Hinsicht der Breite erleidet im Be¬ 
zirke keine Aenderung. Mag die Beschaffenheit des Grundes wie immer 
sein, werden die Ackerbeete mit 6 Furchen angelegt. Sandige Gründe 
und schwere Thonböden, mag die Unterlage sein, wie sie will, werden 
gleich behandelt. Nur bei Bestellung der Kartoffeln kommen 10 bis 12 
Klafter breite Beete in Anwendung, jedoch nur dann, wenn dieselben 
mit dem Kartoffelpfluge bearbeitet werden sollen; wo die Haue die Ar¬ 
beit zu verrichten hat, behält man auch bei dem Kartoffelbaue seine 6- 
furchigen Bette. Die Vorliebe für schmale öfurchige Ackerbeete auf
	        
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