Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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den Weg träte. Vor der Hand beschränkt sich deren Benützung auf 
den eigenen häuslichen Bedarf. 
Die vorzüglichsten darunter sind: Der Attig (8ambueus ebulus), 
das Wurmkraut (Tanacetum vulgare), die Graswurzel (Uädix graminis, 
Triticum repens), die Wegwarte (Cichoreum intjbus), der Wermuth 
(Arthemisia Absynthium), die Schafgarbe (Acbillea millefolium), 
der Ouendl (Thymus serpyllum), die gemeine Kamille (Matricaria 
Chamomilla vulgaris), der Kümmel (Carum carvi), die Klatschrose 
(Papaver rhoeas), der Schilling (Cicuta virosa), der Eibisch (Althaea 
officinalis), die Schwarzwurzel (Symphytuni officinale), die Käsepappel 
(Malva rotundifolia) u. a. m. 
10. Thierreich. Viehzucht. 
In Anbetracht der bedeutenden Menge natürlicher Wiesen, und des 
guten Bodens, der im Bezirke vorherrscht, erscheint der sämmtliche Vjeh- 
stand sehr geringe. An Pferden hat der Bezirk ungefähr 350 Stück, 
an Ochsen bei 500 Stück, an Kühen gegen 1400 Stück, an Jungvieh 
bei 400 Stück, an Schweinen bei 1500 Stück, an Ziegen bei 50 Strick, 
an Schafen gegen 500 Stück aufzuweisen. Bei der Anzahl der Schafe 
ist auch eine Herde von 250 Stück der Negrettirace begriffen, die Herr 
Gras El am m-Martinitz auf dem im Bezirke gelegenen Hofe Außertt- 
stein hält. An Geflügel werden nur Hühner der gewöhnlichen Art, 
Enten und seltener Gänse gehalten, jedoch nur in so weit, als es die 
Abfälle aus der Scheuer gestatten. 
11. Pferdezucht. 
Das hiesige Pferd ist gewöhnlich böhmischer Abkunft von mittle¬ 
rem Schlage mit wenig Feuer, was eine Folge der gebräuchlichen 
Fütterungsart sein dürfte. Das Fohlen wird im zarten Alter böhmi¬ 
schen Pferdehändlern abgekauft, mit abgebrühter Weitzenkleie und 
Mehltrank von Gerste und Heu aufgezogen, die ersten beiden Jahre ge¬ 
schont, und mit Eingang des dritten Jahres an der Seite eines alten 
Pferdes abgerichtet, von welcher Zeit es mit dem Futter der übrigen 
Pferde, welches mehrentheils aus geschnittenem Klee, Heu und Stroh 
mit Wasser benetzt besteht, sich begnügen muß. Nur in jenen Fällen 
erhält das junge Pferd noch länger eine Zugabe von Hafer oder ge- 
schrotener Gerste, wo der Besitzer vermöge des äußeren schönen Baues 
des Pferdes bei der jährlich in Mauthausen abzuhaltenden Preis- 
vertheilung für aufgezogene junge Pferde, zu concurriren gedenkt, und 
Hoffnung auf einen der Preise zu haben glaubt. Jenen Pferden, die 
nur zum landwirthschaftlichen Gebrauche verwendet werden, reicht man 
nur zur Zeit der stärkeren Feldarbeit, nebst obigem Futter, eine geringe
	        
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