Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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tm, seinen Waldbestand übermäßig in Anspruch zu nehmen. Es konn¬ 
ten jedoch weit bedeutendere Summen im Bezirke sür dieses Erzeugniß 
eingenommen werden, wenn nicht die in das Unglaubliche gehende Ver¬ 
schwendung an Brenn- und Bauholz so sehr hindernd entgegentreten 
würde. Besonders trifft dieser Vorwurf jene Bauunternehmer, die ihren 
Bauholzbedarf aus eigenen Waldungen beziehen. Wo man mit 6 — 7 
zölligen Bäumen ausreichen würde, ohne der Zweckmäßigkeit Abbruch 
zu thun, werden 10 bis 12 zöllige Stämme verwendet, wo 8 bis 10 
zöllige Stämme ausreichen, werden 12 bis 14 zöllige genommen, und 
so in allen Stücken. Ferner ist von Sparung des Brennholzes in den 
meisten Haushaltungen nie eine Rede, und eine unleidliche Hitze zu je¬ 
der Zeit des Tages gehört zu den Annehmlichkeiten des Landmannes, 
wozu noch der unzweckmäßige Bau der ungeheuren Stubenöfen das 
seinige beiträgt. 
Die Verwendung der Baumrinde zu Lohe, so wie die Benützung 
der Weidenbestände zu Korbarbeiten ist unbedeutend, so sehr beide Ge¬ 
werbe ihre Rechnung finden würden. 
9. Unkräuter und Heilpflanzen. 
Das feuchte Klima, der gute Boden, und theilweise die unzweck¬ 
mäßige Fruchtfolge, und mangelhafte Bestellung der Gründe begünstigen 
besonders in nassen Jahren den Wachsthum der Unkräuter ungemein. 
Mangel arbeitender Hände und hoher Tagelohn erschweren nachdrück¬ 
liches Jäten, so, daß man sich mit dem Reinigen der Hackfrüchte, des 
Leins und Mohns begnügen muß. Im strengsten Falle wird aus den 
Weitzenfeldern die Rade und aus den Gersten- und Haserfeldern die 
Distel gejätet, ohne die übrigen Unkräuter zu beachten. 
Die vorzüglichsten Unkräuter, die man in größter Menge auf den 
Aeckern des Bezirkes findet, sind: Die Quecke (Triticum repens), die 
Kornrade (Agrosthema githago), die Kornblume (Centaurea cyanus), 
der Ackersenf (Sinapis arvensis), die Distel (Seratula arvensis), der 
Windling (Convolvulus arvensis), die Vogelwicke (Vicia cracca), der 
Hahnenfuß (Rannunculus arvensis), der Ackerschachtelhalm (Equisetum 
arvense), der Hühnerdarm (Aisina media), die Feldkamille (Anthemis 
arvensis), der Wildhafer (Avena fatua), das Ackertäschelkraut (Thlapsi 
arvense) u. a. m. 
Die Vertilgung dieser Unkräuter wäre für den Landwirth nicht so 
schwierig, wenn nicht der üble Gebrauch, bei jeder Witterung zu ackern, 
ohne auf die Nässe des Bodens Rücksicht zu nehmen, deren Vermehrung 
so sehr beförderte. 
Aus den Wiesen und Rainen deS Bezirkes finden sich verschiedene 
Medicinalgewächse, deren Sammlung so mancher Familie einen guten 
Erwerbzweig abgeben könnte, wenn nicht Mangel an Kenntniß derselben 
und Verbot der Sammlung von Seite der Grundbesitzer hindernd in
	        
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