Volltext: Ober-Oesterreich

Q Das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. S 
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der entgegengesetzten durch einige stattliche Privathäuser dann das Redouten- 
und Theatergebäude. 
Nebstdem anerkennen wir die Landstraße, auf welcher sich mehrere 
beachtenswerthe Bauten, darunter die Kirchen der Ursulinerinnen und 
Karmeliter erheben, als eine ganz imponirende Straße und auch an der 
Donau vereinigt sich eine Reihe neugebauter Häuser zu einem anregenden 
Stadtbilde. 
Allein damit haben wir die bedeutenden Plätze und Gassen genannt, 
allen andern fehlt die Regelmässigkeit der Anlage und die Mehrzahl der 
Häuser ist bescheiden, selbst zu bescheiden, gebaut. 
Wenn wir in Einzelnes eingehen und zuerst die Kirchen berücksichtigen 
so finden wir die Domkirche als eine große einschiffige Jesuitenkirche mit 
ansehnlicher Stuccaturarbeit. Ihre Orgel von Chrisman wird gelobt. 
Die alte im Jahre 1440 umgebaute Stadtpfarrkirche, gleichfalls groß 
und dreischiffig^, hat durch spätere Restaurirungen an Kunstwerth sehr 
verloren. Mehrere Altarblätter mahlten die bekannten österreichischen 
Kirchenmahler: Sandrart, Röselseld, Barth. Altomonte. Geschichtliche 
Bedeutung kommt dem Denksteine K. Friedrich IV. zu. Er sagt, daß 
das Herz und die Eingeweide des Kaisers hier beigesetzt wurden. 
Die übrigen Kirchen, unter welchen die Karmeliterkirche besonders 
reich an Marmor, stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und sind 
zum Theil gute, doch nicht hervorragende, Bauwerke. Mehrere besitzen 
Speisegitter von dem an seinen vielen Versteinerungen kenntlichen Adneter- 
Marmor und Gemählde von den oben genannten Mahlern dann von 
Belucci, dem Kremser Schmidt und Martin Altomonte, insbesonders die 
Minoritenkirche viele treffliche von Schmidt. In der Kapuzinerkirche be¬ 
steht nebstdem ein Marmormonument des in Linz im Jahre 1680 ver¬ 
storbenen Türkensiegers bei St. Gotthart, des Fürsten Raimund Monte- 
cuccoli, und in der Priesterhauskirche werden die Bildhauerarbeiten von 
Rafael Donner den Kunstfreund erfreuen. 
Wir beginnen die Betrachtung der Profangebäude mit dem Schlosse. 
Es ist ein großer, doch vernachlässigter Bau. Wir wissen, daß schon unter 
Karl dem Großen eine Burg urkundlich erwähnt wird und daß sie Friedrich 
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