Volltext: Ober-Oesterreich

%> N Das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. S ^ 
neuester Zeit wieder aufgelassen worden, ohne daß sie einen feindlichen 
Angriff zu bestehen hatten. Der Donner der Geschütze ertönte hier nur 
im Jahre 1829 als in Gegenwart des Hofes eine probeweise Beschieffung 
des zu diesem Ende von dem Erfinder des Fortificationssystems, Erzherzog 
Maximilian von Este, erbauten Thurmes auf dem Freinbergs vorge¬ 
nommen wurde. 
Ein anderes für Linz Epoche machendes Ereigniß war die Eröffnung 
der ersten Pferdeeisenbahn nach Budweis im Jahre 1832, welcher jene 
der Bahn nach Gmunden folgte. Auch der Beginn der Dampfschifffahrt 
auf der Donau ließ nicht lange auf sich warten. 
Reihten sich die Vorfälle früher bloß in längeren Zwischenräumen 
an einander so brachte und bringt sie unsere rasch pulsirende neueste 
Zeit Schlag auf Schlag mit sich. Seit derselben durchbrausen die Züge 
der K. Elisabeth Westbahn den Bahnhof der ob der ennsischen Hauptstadt, 
sind ihre Thore gefallen, erheben sich neue Häuserreihen in ihr, zumal 
am Ufer der Donau, und schmücken sie wirklich großartige Monumental¬ 
bauten: die nahe große Landesirrenanstalt, die erst seit dem Spätherbst 
1872 eröffnete Brücke über die Donau, das noch später eröffnete Staats¬ 
gymnasium endlich der neue Dom, welcher an Größe der Anlage alle 
andern Bauten weit übertrifft, dessen Vollendung jedoch allerdings noch 
in weite Ferne gerückt ist. 
Wir haben es unterlassen der Schläge insbesondere zu erwähnen, 
welche Linz, wie fast jede Stadt, im Laufe der Jahrhunderte durch Feuer 
oder durch Seuchen getroffen haben, wozu bei ihr noch die Ueber- 
schwemmungen durch die Donau kommen. Die Annalen berichten, daß 
im Jahre 1141 die Stadt bis auf zwei Häuser, daß sie im Jahre 1409 
bis auf 7 Häuser abbrannte und daß im Jahre 1542 134 Häuser ver¬ 
brannten und nebstdem in den Jahren 1342, 1481, 1509, 1755 und 1800 
große Brände in ihr wütheten. Als das letzte Pestjahr nennen sie weiters 
das Jahr 1713 und als Zeichen des Dankes für die Befreiung von dieser 
Seuche zumeist wurde die Pestsäule auf dem Hauptplatze errichtet. Doch 
die Wunden sind verharrscht und wenn wir dieser Unglücksfälle hier kurz 
gedachten so geschieht es mit dem regsten Wunsch, daß die Geschichte 
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