Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

l. Teil. 
A) Nuslandshilfe. 
Die Datiern (als völkerrechtlicher Inbegriff der 
Staatsbürger eines bestimmten Territoriums) ist 
„nichtswürdig, wenn sie nicht alles seht an ihre Ehre!" 
sagt Schiller und wir erfahren seitens fremdländischer 
Presse- und Dankmagnaten nach huldvollster Orien 
tierung wahrheitsgemäß täglich moralische Ohrfeigen; 
sofern unsere Regierung angesichts der allgemeinen 
Votlage zwischen wirtschaftlicher Lähmung und teurem 
Dalntakredit diesen leheren als das kleinere Übel 
wählt, handelt sie wohl gemäß kaufmännischer Grund 
sähe, a der dem T hr bewußts ein i hrer Sta atsbürger wir d 
sie nur dann gerecht, wenn sie ihnen das reine Gefchäfts- 
intereffe des Morgan-Daufes und der Dank of Eng 
land wenigstens aufzeigt. 
In den Vereinigten Staaten wurde letzten Derbst 
eine innere Staatsanleihe zu 3 % begeben (bei 3 facher 
Aberzeichnung): und wie hoch muß der österreichische 
Staat (bestehend nach Wilsons Völkerbund-Diktat!) 
die Dollar-(Völkerbund-Mnleihe verzinsen? Im Ver 
gleich zum landesüblichenVreditzinsfuß (L0%—40%) 
erscheint diese internationale Dilfe zu 7% zwar als 
soziale Tat, zufolge der Pfandbestellung aber und in 
den klugen der friedenswertigen Finanziers hüben 
und drüben als ein Geschäft, das sich in feinen Aus 
wirkungen von der Vermögensgebarung eines eigen- 
nühigen Kurators „zu Gunsten" seines Mündels in 
nichts unterscheidet. 
„Schilling" nennt sich unsere Währung und die 
österreichische Vationalbank bedarf gemäß ihres erff- 
klasiigen Statuts einer Patronanz feitens der Dank 
of England wahrlich nicht mehr-, ein öffentliches Ge-