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Um weiteste Verbreitung dieser Druckschrift,
insbesondere durch deren Vorlesung, wenn auch
nur in kleineren Kreisen wird ersucht.
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AuHeöung des Schulgelde!
(Ein Wort an die Landgemeinden von L. 0)
®ie Volksschule ist in unserer Zeit der Angelpunkt
für die politischen Parteien geworden. Man hat einsehen ge¬
lernt, daß nur mit der Volksschule die Zukunft der Völker
erobert werden kann, und darum streiten sich die Liberalen
und Ultramontanen um den Einfluß auf dieselbe. Vor dem
Jahre 1868 waren es bei uns fast ausschließlich die Geist¬
lichen, welche die Herrschaft über diese wichtige Volkserzie¬
hungsanstalt ausübten. Wie wenig da geleistet wurde, zeigt
ein Blick auf andere Länder, insbesondere auf Deutschland,
Es ist dies auch ganz begreiflich. Der katholischen Kirche,
das heißt den Bischöfen und ihren Untergebenen ist es ja be¬
kanntlich nur darum zu thun, der Jugend den Katechismus
einzudrillen; ob die Kinder auch in jenen Gegenständen etwas
lernen, welche zu ihrem späteren Fortkommen in der Welt
unumgänglich nothwendig sind, das ist ihnen nicht nur gleich-
giltig, sondern das suchen sie um jeden Preis zu hinter¬
treiben.
Das „Linzer Volksblatt", das Organ des Bischofes
Rudigier und der ultramontanen Partei in Oberösterreich,
hat es ja oft und oft deutlich ausgesprochen, daß die Bildung
die Sitten verderbe, „denn," so sagte das katholische Blatt,
„je mehr Bildung, desto mehr Verbrechen." Es braucht wohl