Volltext: Die Sanitätsverhältnisse der Landeshauptstadt Linz und der eventuelle Einfluss einer Wasserleitung auf dieselben

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catoren dafür anzusehen, dass das Wasser durch einen an animalischen Abfallstoffen 
reichen Boden seinen Weg nahm, oder überhaupt mit gährenden und faulenden Sub¬ 
stanzen in Berührung war. 
7. Gehalt an Chlor und schwefelsauren Verbindungen. Diese stammen meist aus 
menschlichem Harn oder aus der Küche, und sind daher in der Regel die Begleitung 
in organischem Zerfall begriffener Substanzen. 
Diesen Ausführungen nach setzen Kübel-Thiemann die Grenzwerthe, welche von 
einem guten 1 rinkwasser nicht überschritten werden sollen, in nachstehenden Quanti¬ 
täten fest (die Zahlen bedeuten Milligramme im Liter): 
1. Kalk- und Magnesia-Verbindungen •= i8 (18 deutsche Härtegrade) 
2. Organische Substanz 50 (entsprechend 10 Cubikcentimetern der Kaliumperman- 
ganat-Lösung) 
3. Ammoniak = 1 
4. Salpetrige Säure . . = 1 
5. Salpetersäure . . = 15 
6. Chlor = 20 
7. Schwefelsäure . . . = 50 
Von den unter 3, 4 und 5 genannten Stoffen sollten dem oben Angeführten 
zufolge eigentlich kaum Spuren in einem Trinkwasser vorhanden sein, welches auf 
die Bezeichnung: „gut” Anspruch macht. 
Chemische Analysen von Trinkwässem der Stadt Linz sind zu verschiedenen Zeiten 
und an den verschiedensten Brunnen gemacht worden. 
Im Jahresberichte der k. k. Oberrealschule in Linz für das Schuljahr 1853/54 findet 
sich ein Aufsatz vom k. k. Chemieprofessor Edmund Schreinzer über Härtebestimmung 
des Wassers nach Clark’s Methode, mit Angabe der Härte von 16 Wässern von Linz 
und Umgebung. 
Über das von der Gemeindevorstehung der Stadt Linz unterm 10. Jänner 1868, 
Z. 393, an die Direction der Uberrealschule gestellte Ersuchen sind von Professor 
Schreinzer die Wässer von 80 Brunnen der Stadt u. zw. bloss auf den Gehalt von 
organischer Substanz untersucht worden. 
Die Resultate sind in einem vom 25. Februar 1868 datirten Berichte an die 
Gemeindevorstehung zusammengefasst. 
Gleichfalls im Jahre 1868 und zwar vom 1. August bis 16. December sind vom 
damaligen Ingenieur Karl Harrer, als technischem Mitgliede der Brunnen-Inspections- 
Commission, 20 Untersuchungen von Brunnenwässern der Stadt Linz in Bezug auf 
Härte und Gehalt an organischer Substanz ausgeführt worden, welche den Acten der 
gedachten Commission beiliegen. 
In den Jahren 1875, 1876 und 1877 sind vom k. k. Regimentsarzte Dr. Jeglinger 
die Brunnenwässer der hiesigen Kasernen in Bezug auf Temperatur und Gehalt an 
organischen Beimengungen, sowie an Ammoniak, salpetriger Säure und Salpetersäure 
untersucht, und die Resultate freundlichst zur Verfügung gestellt worden. 
Vom 15. bis 30. Mai 1877, dann vom 8. bis 16. März 1878 sind von Professor 
Schroinzor. mit welchem sich Referent auf kurzem Wege ins Einvernehmen gesetzt hatte, 
anlässlich des vom Landes-Sanitätsrathe abverlangten Gutachtens 28 Brunnenwässer 
der Stadt Linz auf ihren Gehalt an Ammoniak, salpetriger Säure und Salpetersäure 
quantitativ analysirt worden. Dem hierüber erstatteten Gutachten ist auch das Resultat 
der angestellten Bodenuntersuchungen angeschlossen. 
Im Jahre 1877 und zwar vom 14. Juni bis 22. December ist vom Stadtarzt 
Dr. Pagl eine grössere Anzahl von Brunnenwasser-Analysen nach der Kübel-Thiemann’- 
schen Methode ausgeführt worden, wobei der Gehalt an organischer Substanz durch 
Angabe der verbrauchten Kaliumpermanganat - Lösung quantitativ, jener an sal¬ 
petriger und Salpetersäure approximativ bestimmt wurde. Das Verzeichnis wurde 
dem Landes - Sanitätsrathe durch den Bürgermeister in Linz mit Zuschrift vom 
28. Februar 1878 im Wege der Statthalterei zur Verfügung gestellt. Die meisten dieser 
Wässer wurden auch mikroskopisch durch den k. k. Sanitätsconcipisten Dr. v. Kissling 
untersucht.
	        
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