Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Erster Band. (1,1917)

Im Irrgarten der Verhandlungen 
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„.. . Nous sommes prêts à accepter les conditions austro-hongroises qui 
sont compatibles avec la situation d’un Etat indépendant, ainsi que celles dont 
l’acception nous sera conseillée par Votre Majesté; toutes les personnes dont 
la participation à l’attentat sera démonstrée seront sévèrement punis par 
nous. Certaines parmi ces demandes ne pourraient être exécutées sans de 
changements de notre législation, ce qui exige du temps. On nous a donné 
un délai trop court. Nous pouvons être attaqués après l’expiration du délai 
par l’armée austro-hongroise qui se concentre sur notre frontière. Il nous est 
impossible de nous défendre et nous supplions Votre Majesté de nous donner 
son aide le plus tôt possible. Ra bienveillance précieuse de Votre Majesté, 
qui s’est manifestée tant de fois à notre égard, nous fait espérer fermement 
que cette fois encore notre appel sera entendu par son généreux cœur slave. 
En ces moments difficiles j’interprête les sentiments du peuple serbe qui 
supplie Votre Majesté de vouloir bien s’intéresser au sort du Royaume de 
Serbie.“ 
Im Irrgarten der Verhandlungen 
(21) In einem BerichtdesReichskanzlers vom28.Iuli 1914 andieBundes- 
Legierungen (Weißbuch, Anlage 2) heißt es: „Es würde weder mit der Würde 
noch mit ihrem Recht aus Selbsterhaltung vereinbar sein, wollte die österreichisch, 
ungarische Regierung dem Treiben jenseits der Grenze noch länger tatenlos zu¬ 
sehen, durch das die Sicherheit und die Integrität ihrer Gebiete dauernd bedroht 
wird. Bei dieser Sachlage müssen das Vorgehen sowie die Forderungen der 
österreichisch-ungarischen Regierung als gerechtfertigt angesehen werden." 
Daß Deutschland auf die Wahl des Mittels, die die Wiener Regierung an- 
wendete, keinen Einfluß genommen hat, geht aus der ganzen Entwicklung der An- 
gelegenheit und der diplomatischen Verhandlungen hervor und wird zum Äberfluß 
noch durch das Weißbuch bestätigt, in welchem nicht ohne Absicht ausdrücklich 
einleitend gesagt wird: 
„Wir waren uns hierbei (bei der Billigung der von der Donaumonarchie 
geplanten diplomatischen Handlung) wohl bewußt, daß Serbien Rußland auf den 
Plan bringen und uns hiermit unserer Bundespflicht entsprechend in einen Krieg 
verwickeln könnte. Wir konnten aber in der Erkenntnis der vitalen Interessen 
Ästerreich-Angarns, die auf dem Spiel standen, unserem Bundesgenossen weder 
zu einer mit seiner Würde nicht vereinbarenden Nachgiebigkeit raten, noch auch ihm 
unseren Beistand in diesem schweren Moment versagen. Wir konnten dies um so 
weniger, als auch unsere Interessen durch die andauernde serbische Wühlarbeit 
auf das empfindlichste bedroht waren. Wenn es den Serben mit Rußlands und 
Frankreichs Hilfe noch länger gestattet geblieben wäre, den Bestand der Nachbar- 
monarchie zu gefährden, so würde dies den allmählichen Zusammenbruch Österreichs 
und eine Anterwerfung des gesamten Slawentums unter russischem Zepter zur 
Folge haben, wodurch die Stellung der germanischen Rasse in Mitteleuropa un- 
haltbar würde. Ein moralisch geschwächtes, durch das Vordringen des russischen 
Panslawismus zusammenbrechendes Österreich wäre für uns kein Bundesgenosse 
mehr, mit dem wir rechnen könnten und auf den wir uns verlassen könnten, wie wir 
es angesichts der immer drohender werdenden Haltung unserer östlichen und west.
	        
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