Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Erster Band. (1,1917)

Die Schlacht bei St. Quentin—Guise 
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Flügel sofort herumwarf, nicht ins Leben. Generaloberst v. Kluck fing den 
gut angesetzten Stoß mit dem II. und IV. Korps ab, die das VII. Korps und 
die bereitgestellten Reserven von Le Transloy, Morval und Peronne über 
die Somme auf Mericourt, Morcourt, Framerville und Larbonnieres in der 
Richtung auf Senlis zurückwarfen und aus dem Felde schlugen. Eilig wichen 
die geschlagenen französischen Truppen auf Amiens aus. Damit war der 
Versuch einer strategischen Wiederaufrichtung nördlich der Somme und an 
der Oise und Maas im Grunde schon gescheitert. 
Die Schlacht bei St. Quentin—Guise 
Das Treffen bei Combles hatte nur zwei deutsche Korps von der Armee 
Lanrezac abgezogen, die am 28. August den Kampf erneuerte und die Aufgabe 
hatte, die Oiselinie zu halten. Auch die 5. französische Armee war an¬ 
gefallen worden, ehe sie sich erholt hatte. Generaloberst v. Bülow hatte 
das VII. Reservekorps vor Maubeuge zurückgelassen und die Ver¬ 
folgung in breiter Front aufgenommen. Am 28. August trat die 
2. Armee mit vier Korps in den Kampf. Dicht angeschlossen kämpften auf 
ihrem rechten Flügel Teile der 1. Armee, die 6. und 17. Division, während 
Klucks II. und IV. Korps, halbrechts gewendet, zwischen Bapaume und 
Peronne den von Südwesten kommenden Flankenstoß Maunourys bei 
Combles abwiesen. Die englische Armee war schon zwischen Combles und 
St. Quentin hindurch nach Süden entwichen; deutsche Leereskavallerie und 
das IV. Reservekorps hängten sich an ihre Fersen. 
Die Armee Lanrezac hatte auf der Linie Vervins—St. Quentin 
Stellung genommen. Der französische Führer war wieder in Sorge um 
seine Flanken, denn rechts klaffte seit dem Rückzug seiner Flügelgruppe von 
Dinant—Givet in südwestlicher und seit dem Rückzug des linken Flügels 
der Armee de Langle von der Semois in südlicher Richtung eine Lücke, die sich 
schon auf die Frontbreite eines Armeekorps vergrößert hatte. Zwar war 
General Zoffre bemüht, sie zu füllen, indem er zwischen der 4. und 5. Armee 
eine neue selbständige Kampfgruppe schuf, aber über Ansätze war diese 
verspätete Neubildung noch nicht hinausgekommen. Gefährlicher war diesmal 
die Lage für die Armee Lanrezac jedoch auf dem linken Flügel, weil die 
Flankendeckung durch die englische Armee jetzt ganz wegfiel und French es 
bei dem Abstecken einer neuen Verteidigungslinie auf der Landkarte be¬ 
wenden lassen mußte, während Klucks rechte Flügelgrupps den Vorstoß 
Maunourys bei Combles auffing. Die Amfassung der 5. französischen Armee 
war daher nicht mehr aufzuhalten. 
Schon im Anmarsch auf St. Quentin griff Klucks linke Flügelgruppe 
zusammen mit Bülows rechtem Flügel um den linken Flügel Lanrezaes
	        
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